Gemeinsam eine gute Zukunft erarbeiten im Klimawandel mit Prof. Dr. Peter Hennicke (Wuppertal Institut)
04.07.2025 133 min Klaus Reichert
Zusammenfassung & Show Notes
Prof. Dr. Peter Hennicke ist ein international anerkannter Energie- und Umweltökonom, der das Wuppertal Institut prägte und für sein lebenslanges Engagement für nachhaltige Energiepolitik mehrfach ausgezeichnet wurde. In Ep. 137 des Smart Innovation Podcast unterhalten wir uns über das Umgehen mit und Arbeiten an einer guten Zukunft für alle - im Kontext des Klimawandels. Es geht zudem um das Potential von anschaulichen Zukunftsbildern und Visionen. Ausserdem wollen wir auf das Spannungsfeld Gegenwart - Zukunft eingehen und mit einem Rückblick auf den Start der Energiewende einen Ausblick auf die neuen Anforderungen und Schritte geben. Zudem verlosen wir zwei Bücher von Peter Hennicke, bereitgestellt vom Oekom Verlag.
Weitere Informationen, Links, die Möglichkeit zur Diskussion sind in den Show Notes: https://www.klausreichert.de/gemeinsam-eine-gute-zukunft-erarbeiten-im-klimawandel-mit-prof-dr-peter-hennicke-wuppertal-institut/
Im Smart Innovation Podcast gibt es umsetzungsorientierte und fokussierte Gespräche mit engagierten und kreativen Menschen über Innovation, Innovationsmanagement, Unternehmertum und Verantwortung im Kontext des Klimawandels.
Es geht um innovative agile Organisationen mit Vision, Dynamik und Energie sowie den passenden Vorgehensweisen, Zukunft auch enkeltauglich zu entwerfen. Ebenso geht es um wechselnde aktuelle Themen wie neue Geschäftsmodelle, nachhaltige Produkte & digitale Dienstleistungen. Episoden erscheinen dienstags. Bleiben Sie auf dem Laufenden und folgen Sie der Show, wo immer Sie Ihre Podcasts hören, bei Linkedin und per Newsletter.
Mein Name ist Klaus Reichert. Ich bin unabhängiger Berater mit Herzblut und Business Coach für Innovation. Ich begleite Unternehmen auf dem Weg von der Vision zu nachhaltigen Leistungen. Mein Standort ist Baden-Württemberg, zwischen Karlsruhe, Stuttgart und dem Bodensee. Alle Folgen mit Transkript, Links & Newsletter: https://www.klausreichert.de/podcast/
Weitere Informationen, Links, die Möglichkeit zur Diskussion sind in den Show Notes: https://www.klausreichert.de/gemeinsam-eine-gute-zukunft-erarbeiten-im-klimawandel-mit-prof-dr-peter-hennicke-wuppertal-institut/
Im Smart Innovation Podcast gibt es umsetzungsorientierte und fokussierte Gespräche mit engagierten und kreativen Menschen über Innovation, Innovationsmanagement, Unternehmertum und Verantwortung im Kontext des Klimawandels.
Es geht um innovative agile Organisationen mit Vision, Dynamik und Energie sowie den passenden Vorgehensweisen, Zukunft auch enkeltauglich zu entwerfen. Ebenso geht es um wechselnde aktuelle Themen wie neue Geschäftsmodelle, nachhaltige Produkte & digitale Dienstleistungen. Episoden erscheinen dienstags. Bleiben Sie auf dem Laufenden und folgen Sie der Show, wo immer Sie Ihre Podcasts hören, bei Linkedin und per Newsletter.
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Am konkreten Projekt mit Innovationscoaching strukturiert Methoden, Teams & Führungskräfte entwickeln - ganz einfach mit meinem geförderten Beratungsprogramm. Der Link zum nächsten Schritt: https://www.klausreichert.de/coaching/
Transkript
Die Frage letztlich, wie wollen
wir in Zukunft leben und warum
ist die verbunden mit Energie?
Also das Unbehagen am gesellschaftlichen
Zustand beschränkt sich ja nicht nur
auf den Energieverbrauch und seine
Folgen, auf Importe, Importabhängigkeit,
Ressourcenkriege, Ölkriege.
Sondern das Unbehagen in der Gesellschaft
hat eine Form angenommen, die sehr viel
breiter ist und wo deutlich wird, mit
Zukunftspessimismus, wie er übrigens
nach der neuen Jugendstudie gerade
bei der Jugend sehr stark verbreitet
ist, aber nicht nur da, sondern
überhaupt über alle gesellschaftlichen
Schichten in Deutschland hinweg.
Mit Zukunftspessimismus lösen
wir die Polykrisen in denen wir
stecken überhaupt nicht mehr.
Das heißt, wir haben wahrgenommen,
nicht am Anfang, ganz klar, zum
Beispiel dass der Wohlstandsbegriff,
dass der Wachstumsbegriff, der noch
in der alten Energiewende drinsteckte,
völlig neu gedacht werden muss.
Also Wachstum in der alten Form, das
haben wir gemerkt, führt zum Desaster.
Wir brauchen eine völlig andere Form
von gesellschaftlicher Entwicklung.
Das heißt nicht, jetzt Wachstum
in allen Bereichen zu reduzieren.
In gewisser Weise braune Sektoren,
Risikosektoren zu reduzieren.
Aber grüne Sektoren dazu gehört eben
auch Effizienz, Ressourceneffizienz,
Recycling und vieles andere mehr,
aber auch kulturelle Fragen, Soziales,
Bildung und vieles andere mehr.
Das sehr viel schneller wachsen
lassen als in der Vergangenheit.
Das heißt, es geht eigentlich,
wenn wir über Energietransformation
und die Zukunft sprechen, um eine
sozial-ökologische Transformation,
deren Kern die Energiewende ist, aber
nur sozusagen als Testfall, ob wir
als Gesellschaft tatsächlich dort
landen, wo wir eigentlich hinwollen.
Und was ich vermisse in
Deutschland, ist diese absolute
Visionslosigkeit von Politik.
Im Grunde brauchen wir einen großen
gesellschaftlichen Dialog über die
Frage, wie sieht das Land aus, in dem
wir leben wollen als Gesellschaft.
Und wie erreichen wir auch eine
Gesellschaft, die soziale Gerechtigkeit
verbindet mit der ökologischen Frage
und zwar auf jeden Schritt, den wir
tun in Richtung einer, ich nenne es
immer noch Wohlergehensgesellschaft.
Innovation weiterdenken
und Zukunft einfach machen.
Hallo, Klaus Reichert hier!
Ich bin unabhängiger Unternehmensberater
und Business Coach für
Innovation und Business Design.
Ich begleite engagierte UnternehmerInnen
und Führungskräfte sowie ihre Teams mit
Smart Innovation auf dem Weg von der
Vision zu enkeltauglichen Leistungen.
Meine Mission ist es, Unternehmen
und seine Menschen kreativer
und innovativer zu machen.
Ich arbeite remote von
Baden-Württemberg aus.
Im Smart Innovation Podcast spreche
ich mit engagierten und kreativen
Menschen über Innovationen,
über Innovationsmanagement,
Unternehmertum und Verantwortung
gerade im Kontext des Klimawandels.
Zuhörer können bei den Liveaufnahmen
mitmachen und Fragen stellen.
So wird Innovation lebendig
und leicht umsetzbar.
Den Link zu Terminen, Newsletter und dem
Transkript finden Sie in den Show Notes.
Bleiben Sie auf dem Laufenden
und folgen Sie der Show, wo
immer Sie Ihre Podcasts hören
Und denken Sie daran: Es gibt kein
Ende von Innovation, nur Starts.
Mein Gesprächspartner ist
Prof. Dr. Peter Hennicke.
Es geht um seine lebenslange Arbeit im
Energiebereich und der Energiewende.
Zudem um das Potenzial von
anschaulichen Zukunftsbildern.
Außerdem wollen wir auf das Spannungsfeld
Gegenwart/Zukunft eingehen und mit einem
Rückblick auf den Start der Energiewende
einen Ausblick auf die neuen Anforderungen
und die notwendigen Schritte geben.
Zudem verlosen wir zwei Bücher von
Peter Hennicke, die bereitgestellt
wurden vom oekom Verlag.
Prof. Dr. Peter Hennicke ist
ein international anerkannter
Energie- und Umweltökonom, der das
Wuppertal-Institut für Klima Umwelt,
Energie prägte und für sein lebenslanges
Engagement für Energiepolitik
mehrfach ausgezeichnet wurde.
Seine Biografie ist lange, wir haben sie
detailliert in den Shownotes verlinkt.
Kurz gesagt, er versteht
das Thema Energie sehr gut.
Hallo Peter, schön, dass du dir heute
die Zeit nimmst für unser Gespräch.
Guten Tag Klaus, es freut
mich mit dir zu sprechen.
Titel ist etwas sperrig.
Er hat was mit Zukunft zu tun.
Er hat was damit zu tun, gemeinsam
an der Zukunft zu arbeiten und das
Ganze im Kontext des Klimawandels.
Das ist sperrig, dessen
bin ich mir bewusst.
Und ich finde da nicht immer auch gleich
die besten Formulierungen, vor allem
weil ich möchte, dass da ein bisschen
mehr transportiert wird, wie einfach
nur ein Stichwort für die Suchmaschine.
Weil das Ganze etwas aufwendiger
ist, dachte ich mir, dass wir
unser Gespräch nach zentralen
Phasen dann auch gliedern werden.
Und da sind so drei, vier wichtige,
die mir aufgefallen sind, eingefallen
sind, ist sowas wie dein Start in der
Wirtschaft, deine Tätigkeit, ich sag mal,
rund um das Öko-Institut, dann die aktive
Mitarbeit im Wuppertal-Institut und dann
alles, was nach dieser sehr aktiven kam.
Wir können gerne noch andere Sachen
mit zwischen rein flechten, aber ich
glaube, da haben wir einen ganz guten
Aufhänger Themen, um die es heute geht.
Ja, sehr gerne.
Ich bin nicht geboren,
Energiefachmann zu werden und hatte
es ehrlich gesagt auch nie vor.
Ich habe Chemie zunächst dann
Volkswirtschaft in Heidelberg studiert.
Und bin über viele Stationen in einem
ziemlich bunten Berufsfeld über die
Unternehmensplanung zum Beispiel in
einem Regionalversorger, über eine
Aktivität bei Joschka Fischer als Referent
für Grundsatzfragen Energiepolitik.
Und vor allen Dingen auch mit
dem Öko-Institut und mit dem
Wuppertal-Institut Irgendwann mal
bei diesem total faszinierenden
Energiethema gelandet.
Immer mit der Frage, was bedeutet
eigentlich gesellschaftliche
Transformation bei einer sehr
elementaren Frage, wegzukommen
von Öl Kohle, Uran hin zu einem
vollständig erneuerbaren Energiesystem.
Und was mir und vielen anderen
am Anfang überhaupt nicht klar
war, war die Tatsache dass wir
hier einen gesellschaftlichen
Transformationsprozess im Auge
behalten, planen, systematisch umsetzen
wollen, der die größte Transformation
überhaupt der Industriegeschichte
aller industrialisierten, aber auch
sich entwickelnden Länder darstellt.
Das heißt, wir haben uns am Anfang
sehr stark mit Technik beschäftigt.
Wir haben die soziale Frage
dieser Transformation am
Anfang fast nicht diskutiert.
Es war mehr die Frage, wie
kommen wir raus aus hochriskanten
Technologien wie Atomenergie und
allen fossilen Energieträgern?
Was sind die Alternativen?
Sind die machbar, sind sie finanzierbar?
Aber was noch mit der Energiewende
verbunden ist, nämlich eine gesamte
sozial-ökologische Transformation
hin zu einer Wohlergehensgesellschaft
für alle, das sind Fragen, die erst
sehr viel später aufgekommen sind.
Da muss man sich natürlich auch
mit einem Thema beschäftigen, man
durchdringt es dann auch mit der Zeit.
Und du hast ja auch gesagt,
wissenschaftliches Arbeiten muss
relevant sein für gesellschaftliche
Transformationsprozesse.
Also es muss etwas sozusagen
Erkennbar-Anwendbares eben entstehen
und auch diese Probleme, mit denen
man sich quasi in der Wissenschaft
dann beschäftigt, müssen so sein,
dass sie auch eben in der Gesellschaft
umsetzbar werden oder einen Vorteil
für die Gesellschaft dann auch bringen.
Naja, die Probleme in der Gesellschaft,
für die Gesellschaft, waren ja
schon sehr früh höchst prekär.
Wir hatten Atomunfälle
größerer Dimensionen.
Wir haben Kriege um Öl.
Wir haben spürbar an der
Ressourcenabhängigkeit von allen fossilen
Energieträgern und zunehmend auch am
Klimawandel enorm zu leiden gehabt.
Vielleicht nicht nur in Deutschland,
sondern vor allem im globalen Süden.
Das heißt, wenn man Wissenschaft
machen möchte, die sich verantwortlich
fühlt für gesellschaftliche, positive
Narrative und Entwicklungsprozesse,
dann lag es sehr nahe, dass man
Energie zunächst als zentrales Thema
aufgegriffen hat und vor allen Dingen
Wissenschaft verstanden hat, als nicht
eine Peer-Review-Produktionsfabrik,
die Artikel produziert, sondern
sie muss relevant sein, um
gesellschaftliche Probleme zu lösen.
Ich bin von Anfang an auch in den vielen
Stationen meiner beruflichen Aktivitäten
immer davon ausgegangen, welche
Beiträge kann man als Wissenschaftler
dazu leisten, gesellschaftliche
Probleme zu lösen mit solider,
empirisch abgesicherter Wissenschaft.
Ein wichtiges Thema.
Es soll heute natürlich
nicht nur um Energie gehen.
Wir gehen idealerweise über
das Thema Energie hinaus.
Aber gleichzeitig müssen wir
auch anfangen mit Energie.
Was ist denn Energie oder was
bedeutet Energie für dich?
Wenn ich ein Zitat einer großen
Weltenergiekonferenz mal umdeuten
möchte, die sagten Energie ist Leben.
Oder besser, Leben ist Energie.
Also ohne Energie, ohne das Feuer
jetzt, ganz weit historisch in
die Historie zurückgeschaut, ist
menschliches Leben wenig vorstellbar.
Und schon gar nicht seit der
Industrialisierung als die Nutzung
von Kohle später dann von Öl für
die Motorisierung oder von Erdgas
auch für Heizsysteme und dann
zunehmend durch erneuerbare Energien.
All das war sozusagen der
Hintergrund eines forcierten
Industrialisierungsprozesses.
Wir haben 150 Jahre fossilen Kapitalismus
aufbauen, auch fossilen Energieträgern.
Und dann erkannt, dieser Weg ist
gesellschaftlich weltweit nicht
verallgemeinerungsfähig Wir müssen
innerhalb von 30 Jahren, also bis 2050,
jede Risikoenergie, und ich nehme die
Kernenergieenergie da immer noch mit rein.
Es geht nicht nur um das Aus, Wegkommen
von fossilen Energieträgern, sondern
überhaupt von riskanter Technologie.
Und das betrifft
insbesondere die Atomenergie.
Also all das müssen wir
als Weltgesellschaft bis
zum Jahr 2050 schaffen.
Ohne die Energiebasis für Wohlstand,
für industrielle Entwicklung,
wirtschaftliche Entwicklung und
für Lebensqualität zu verlieren.
Eine gigantische neue Aufgabe,
das regenerativ zu machen.
Und wenn man sie versucht,
wissenschaftlich abzubilden, kommt
man sehr schnell zu der Frage, es geht
keineswegs nur um das Energieangebot,
sondern wir müssen sehr viel sparsamer,
um das Vermeiden von Energieringen,
Energiesparen an die erste Stelle setzen
und uns auch Lebensstile überlegen,
die weniger Energie und letztlich
auch weniger ressourcenintensiv sind.
Mit Technik alleine ist
das Problem nicht lösbar.
So viel Erneuerbare ohne negative
Nebeneffekte haben wir nicht auf der Welt.
Also je mehr die Energiewende jetzt auch
weltweit Fahrt aufgenommen hat, und sie
war ja am Anfang hoch umstritten, sie war
ja im Grunde ein Vorschlag einer winzigen
Minderheit, Öko-Institut und andere.
Je mehr sie als gesellschaftlich
akzeptierter Prozess Fahrt aufgenommen
hat, umso mehr wurde klar, es geht auch
und ganz zentral um Lebensstilfragen, um
das Vermeiden unnötigen Energieverbrauchs
und auch unnötigen Ressourcenverbrauchs.
Du hast gerade das
Öko-Institut angesprochen.
Du hast gerade so diese, ich sag
mal, auch bis auf eine Kernthese oder
eine Kernaussage von auch den ersten
Energiewende-Büchern eingegangen,
Energie einsparen, Energieeffizienz
als großes Thema, das damals ja
angelegt worden ist, Mitte der 80er
oder als Thema aufgekommen worden ist.
Du warst damals mit
dabei bei diesen Büchern.
Du hast da sehr früh eben
das Ganze mitgeprägt.
Mitte der 80er war das.
Was war für dich da persönlich
der Start für dieses Thema?
Was war die Motivation sich mit
diesem Thema zu beschäftigen?
Also du warst ja damals auch ein
junger Wissenschaftler, da kommen
Fragestellungen natürlich auf.
Aber was war das dann für dich persönlich?
Wir hatten eine Enquete-Kommission
Zukunft der Kernenergie in Deutschland.
Eine der ersten, die sich
mit Energie beschäftigt hat.
Und die hatte als Vision für das
Jahr 2030 im Pfad 1 und 2 einen
exorbitanten Ausbau der Atomenergie,
in Klammer die Hälfte davon als Brüter.
Und eine Verdopplung
des Energieverbrauchs.
Und das Öko-Institut hatte
damals den sogenannten sanften
Energiepfad dagegen gehalten.
Eine ursprüngliche Idee von
Avery Lovins aus den USA.
Der hat eine Halbierung des
Energieverbrauchs prognostiziert ohne Öl
ohne Erdgas, ohne Kohle ohne Atomenergie.
Das war damals sozusagen grüne Spinnerei.
Sehr häufig denunziert.
Überhaupt nicht akzeptiert
bei der Energiewirtschaft.
Und das Verblüffende ist, wenn wir
uns die Realität, also den wirklichen
Verlauf der Energiesysteme speziell
auch in Deutschland anschauen, dann war
der damals prognostizierte Pfad in etwa
richtungssicherer im Vergleich deutlich
zu dieser Besessenheit, technologische
Prozesse mit Atomenergie voranzutreiben.
Was hat mich daran interessiert?
Als junger Student war ich
im Hochtemperatureaktor-Bau.
Wie gesagt, ich hatte mit Chemie
begonnen und war fasziniert von diesen
wunderbaren Kugeln, die man im Kreislauf
führt, im Hochtemperatureaktor und
praktisch risikofrei Energie herstellt.
Und mir wurde erst langsam klar, dass
diese Vision, also eine risikofreiere
Alternative zu Kohle, Öl, Erdgas
und also fossilen Energieträgern,
dass die ein Irrweg ist und
dass der gesamte prognostizierte
Zukunftsbaum, den damals die etablierte
Energiewirtschaft aufgebaut hat.
Und der gestützt worden war von allen
großen Parteien im Bundestag, dass der
keineswegs eine Lösung des Problems ist.
Sondern dass Erneuerbare, Effizienz
und heute würde ich sagen Suffizienz,
andere Lebensstile, die Lösung sind.
Das war für mich der Antrieb dann
mit anderen zusammen sehr intensiv
darüber nachzudenken, ist denn eine
Energiewende wirklich praktisch möglich?
Und wenn ja, kann sie zu bezahlbarer
Energie, zu risikofreierer Energie
und zur gesellschaftlichen Entwicklung
und vor allen Dingen zu einer
Wohlstandsform beitragen, die für alle
gilt und nicht einige zurücklässt,
sondern wie gesagt eine Zielvision
in Richtung Wohlergehensgesellschaft
mit im Auge behält?
Zielvision.
Da kommen wir jetzt auch langsam
zu diesem Thema, der Überschrift,
des Titels unseres Podcasts.
Zuerst mal natürlich ein Erkennen,
da läuft was vielleicht nicht
optimal, vielleicht nicht
richtig, da läuft was schief.
Ja, so diese Wahrnehmung muss
man ja da haben im ersten Moment.
Das ist ja etwas, was dann auch
mit der Zeit hochkommt, zum
Beispiel in Wissenschaft, in der
Politik, in der Gesellschaft.
Ja, so ein paar merken
es früher, andere später.
Das ist das eine, denke
ich was da dazugehört.
Das nächste ist dann da
auch Aktion zu ergreifen.
Ja, es geht ja nicht nur darum, dass man
irgendwas merkt, sondern man muss auch
sagen, okay, da wollen wir irgendwas
mit machen und irgendwie weiterkommen
oder irgendwas erarbeiten, empfehlen.
Wir müssen es dann im nächsten
Schritt vielleicht auch irgendwie,
ja, nicht nur vielleicht, wir müssen
es aus der Meinung sozusagen in die
Faktenlage irgendwie mit reinbringen.
Da müssen wir auch forschen,
ist es wirklich so?
Und dann brauche ich da natürlich jede
Menge Thesen und, und, und, aber vor
allem auch jede Menge Kreativität.
Und die Bereitschaft, mir etwas
vorzustellen, was es heute noch
nicht gibt, was in zum Beispiel
25, 50 Jahren da sein soll.
Und was viele Leute sagen werden,
dass es nicht möglich ist, weil.
Also das heißt, dieses, dieses
im Grunde ja Arbeiten daran.
An einer Zukunft, an der Vorstellung einer
Zukunft, an der Vision einer Zukunft, mit
all den anderen Dingen, die ich gerade
noch gesagt habe, ist ja da eigentlich
das zentrale Thema, was dann ja auch sehr
mutig ist, ja, manchmal wird man schnell
auch überholt, ja, weil vielleicht neue
technische Erkenntnisse wissenschaftliche
Erkenntnisse dazu kommen, ja.
Aber grundsätzlich muss man
sich das vorstellen wollen und
daran arbeiten, eine Lösung zu
finden, die noch gar nicht da ist.
Wie, das finde ich einfach verblüffend.
Ja, ihr habt was gemacht und ihr
schreibt, in 2025 ist dann Folgendes
zum Beispiel, ne, 40, 50 Jahre später.
Wie war das für dich?
Also, weißt du, ist das nicht jetzt
auch eine große Herausforderung
natürlich auch neben dem Mut und
der wissenschaftlichen Arbeit?
Das ist eine schöne Frage die eigentlich
eine ganz neue Gesprächsrunde impliziert.
Die Die Frage letztlich wie wollen
wir in Zukunft leben und warum
ist die verbunden mit Energie?
Also das Unbehagen am gesellschaftlichen
Zustand beschränkt sich ja nicht nur
auf den Energieverbrauch und seine
Folgen, auf Importe, Importabhängigkeit,
Ressourcenkriege, Ölkriege.
Sondern das Unbehagen in der Gesellschaft
hat eine Form angenommen, die sehr viel
breiter ist und wo deutlich wird mit
Zukunftspessimismus, wie er übrigens
nach der neuen Jugendstudie gerade
bei der Jugend sehr stark verbreitet
ist, aber nicht nur da, sondern
überhaupt über alle gesellschaftlichen
Schichten in Deutschland hinweg.
Mit Zukunftspessimismus lösen
wir die Polykrisen in denen wir
stecken überhaupt nicht mehr.
Das heißt, wir haben wahrgenommen,
nicht am Anfang, ganz klar, zum
Beispiel dass der Wohlstandsbegriff,
dass der Wachstumsbegriff, der noch
in der alten Energiewende drinsteckte,
völlig neu gedacht werden muss.
Also Wachstum in der alten Form, das
haben wir gemerkt, führt zum Desaster.
Wir brauchen eine völlig andere Form
von gesellschaftlicher Entwicklung.
Das heißt nicht, jetzt Wachstum
in allen Bereichen zu reduzieren.
In gewisser Weise braune Sektoren,
Risikosektoren zu reduzieren.
Aber grüne Sektoren dazu gehört eben
auch Effizienz, Ressourceneffizienz,
Recycling und vieles andere mehr,
aber auch kulturelle Fragen, Soziales,
Bildung und vieles andere mehr.
Das sehr viel schneller wachsen
lassen als in der Vergangenheit.
Das heißt, es geht eigentlich,
wenn wir über Energietransformation
und die Zukunft sprechen, um eine
sozial-ökologische Transformation,
deren Kern die Energiewende ist, aber
nur sozusagen als Testfall, ob wir
als Gesellschaft tatsächlich dort
landen, wo wir eigentlich hinwollen.
Und was ich vermisse in
Deutschland, ist diese absolute
Visionslosigkeit von Politik.
Im Grunde brauchen wir einen großen
gesellschaftlichen Dialog über die
Frage, wie sieht das Land aus, in dem
wir leben wollen als Gesellschaft.
Und wie erreichen wir auch eine
Gesellschaft, die soziale Gerechtigkeit
verbindet mit der ökologischen Frage
und zwar auf jeden Schritt, den wir
tun in Richtung einer, ich nenne es
immer noch Wohlergehensgesellschaft.
Die gesellschaftlichen Visionen haben
eine riesige Vielfalt angenommen.
Manche reden von Degrowth.
Manche reden sogar von Systemsturz.
Früher sagten wir Sozialismus, es
gibt das ökologische Sozialismus.
Aber was ich vermisse, ist ein
organisierter, wirklich motivierter,
gesellschaftlicher Diskurs über die
Frage, wie sieht denn das Zielsystem einer
sozial-ökologischen Transformation aus?
Wir können nicht immer von
Transformation reden und völlig in
der Politik, in Koalitionsverträgen
außer Acht lassen, dass über das Ziel
überhaupt keine Einigkeit herrscht.
Also darüber brauchen wir Gespräche und
vor allen Dingen viel, viel Wissenschaft.
Weil die alten Vorstellungen, wie
die Zukunft aussieht, offensichtlich
nicht mehr die Probleme lösen,
vor denen wir heute stehen.
Du hast jetzt gerade angedeutet, dass
die Vision fehlt oder die Visionen,
das sind ja Riesenthemen, mit denen wir
uns beschäftigen müssen, teilweise, in
Deutschland, teilweise auf einer EU-Ebene,
sage ich mal, auf einer globaleren Ebene.
Viele, viele Konstellationen
die es da dann natürlich gibt.
Also man muss sich was ausdenken und dann
darüber reden, ob das denn so gewollt
ist und dann eben entsprechend ergänzen.
Also wir machen jetzt quasi ein
bisschen Innovationen und so weiter,
auf gesellschaftlicher Ebene.
Ich möchte aber kurz nochmal
zurückkommen auf das Thema, ihr
habt euch ja was ausgedacht damals.
Ja?
Also ihr habt ja nicht nur gesagt,
da ist ein Problem, sondern ihr habt
es auch in dem Sinne nachgewiesen.
Ihr habt zum Beispiel die
Energieflüsse und sowas aufgezeigt.
Ihr habt deutlich gemacht, dass das
System sehr ineffizient ist, das
gesamte Energiesystem in Deutschland
oder auf der Welt oder wo immer dann
auch die Grenzen dann gesetzt waren.
Und ihr habt eine Vision sozusagen
entwickelt, die zum Teil auch
schon sehr detailliert war.
Wie seid ihr dazu gekommen damals?
Ich glaube, der Ausgangspunkt war
der Protest gegen Atomanlagen, jetzt
konkret beim Öko-Institut in Wyhl.
Aber auch immer mehr in Bezug
auf alle möglichen Optionen.
Also schnelle Brüter,
Wiederaufbereitungsanlage, was auch immer.
Weil schon damals klar war,
jedenfalls für uns, dass das nicht
die Lösung der Probleme sein kann,
die wir in der Energiefrage haben.
Wo wir uns, glaube ich, deutlich geirrt
haben, ist in der Frage, welche Dimension
hat eigentlich der Schritt hin zu einem
vollständig erneuerbaren Energiesystem?
Erstmal ist es technisch machbar.
Also wir haben heute, ich würde
sagen, in Deutschland den besten
Szenarien, das beste Szenarienportfolio
was nachweist, Deutschland, das
drittgrößte, drittstärkste, gemessen
am Bruttoinlandsprodukt der Welt, kann
vollständig erneuerbar, ohne Atomenergie
bis 2045 mit Netto, also Klimaneutralität,
sein Energiesystem bereitstellen.
Dieser wirklich erstaunliche
Wissensfundus, der aufbaut und letztlich
auf der alten Energiewende ist für
mich eine Bestätigung, dass der Weg
den damals das Öko-Institut vorgegeben
hat, trotz vieler Widerstände von
Anfang an eine richtige Idee war.
Was immer gefehlt hat und meiner
Meinung nach heute immer noch fehlt,
ist neben dem quantitativen Beweis
in Szenarien vollständig erneuerbar,
atomenergiefrei, klimaneutral ist möglich.
Wie machen wir das in einer
zutiefst ungleichen Gesellschaft,
die viele andere Probleme hat
und nicht nur das Energieproblem?
Also ich komme immer wieder zurück,
und je mehr ich heute auch an Büchern
arbeite und mit Kollegen zusammen, und
ich beobachte mit großer Freude überhaupt
in der gesamten Community, die sich mit
Energie beschäftigt die soziale Frage
einer tatsächlichen Transformation
hin zu Klimaneutralität, das rückt
in den Mittelpunkt der Diskussion.
In der EU heißt es Just Transition.
Oder Kampf gegen Energiearmut oder
ein Versuch, den globalen Süden
zu unterstützen in der Begleichung
dieser sogenannten Loss and Damages.
Also Verluste, die wir als
Industrieland dadurch angerichtet
haben, dass wir die größte Menge des
CO2-Budgets weltweit schon in Anspruch
genommen haben und vieles mehr.
Also die Gerechtigkeitsfrage,
die Verteilungsfrage rückt in
den Mittelpunkt der Debatte.
Und es kommt jetzt darauf an, tatsächlich
reale Bevölkerungsmehrheiten große
Unterstützung für ein positives Narrativ
einer Energiewende, aber auch einer
sozial-ökologischen Wende zu finden, für
die wir streiten können, klar, aber die
wissenschaftlich fundiert erreichbar ist.
Und die auch mehrheitsfähig ist, wenn
man es vernünftig in der Politik anpackt.
Wir haben lange Zeit ja von dem
Thema Energiewende gesprochen.
Das war ein griffiger Titel.
Man kann dann überlegen, was dann
das Wort Wende bezeichnen soll.
Ich habe jetzt auch mal vom
Segeln aus drauf geguckt.
Bei Segeln ist es eine Richtungsänderung.
Das ist kein Umdrehen, sondern
eine Richtungsänderung.
Das ist natürlich, wenn man
wendet mit dem Auto zum Beispiel,
könnte es auch ein U-Turn sein.
Das heißt, ich gehe in die
komplett andere Richtung.
Und ich glaube mal von der Definition
her ist es so, dass man schon eben alle
möglichen Richtungen hinbekommt, aber
dass es was damit zu tun hat, dass man
bewusst etwas anders macht und dann auch
natürlich eine gewisse Intention mit
der Richtungswahl dann natürlich ausübt.
Ja, die Wende hat ja in vielen
Bereichen durchaus beispielhaft
schon längst stattgefunden.
Wir sind heute bei einem erneuerbaren
Stromanteil um die 60 Prozent.
Wir sind raus aus der Atomenergie,
aus der hochriskanten Technologieform.
Wir sind dabei, auch
auf Kohle zu verzichten.
Aber die, wenn man so will,
anspruchsvollste Etappe der Energiewende,
nämlich den gesamten Gebäudebereich,
den Verkehrsbereich tatsächlich
klimaneutral zu transformieren, ist eine
Form der Intervention unmittelbar rein
in die Grundbedürfnisse von Menschen.
Man muss sich klar sein, wenn man zum
Beispiel erneuerbares Wohnen, Heizenergie
mit einer Zahl charakterisiert, 65
Prozent erneuerbar, das war ja die
Kernbotschaft des Gebäudeenergiegesetzes.
Dann lädt man Populisten und Leute, auch
Lobbyisten, denen die ganze Richtung
nicht passt, dazu ein, dagegen eine
Shitstorm-Kampagne zu entwickeln,
angeführt von der Bild-Zeitung.
Man hätte von Anfang an deutlich
machen müssen, hier geht es um
einen Gewinn an Lebensqualität.
Und der, der nicht bezahlen kann,
wir haben ja 40% Haushalte die
überhaupt kein Vermögen haben, um
sich jemals ein elektrisches Auto
oder eine Wärmepumpe anzuschaffen.
Denen wird geholfen durch staatliche
Förderprogramme, damit jeder sich
gegen die Risiken des heutigen
Energieverbrauchs schützen kann.
Dieses Narrativ und diese positive
Begleitung, soziale Flankierung
ist gewaltig unterschätzt worden.
Das ist, glaube ich, inzwischen bekannt.
Hoffentlich wird es korrigiert
von der jetzigen Regierung, damit
tatsächlich diese anspruchsvollere
Phase Gebäudewende, Verkehrswende noch
rechtzeitig bis 2045 erreicht wird.
Für mich hat es sehr, sehr
häufig was damit zu tun.
Auf der einen Seite natürlich
mit absichtlichen Miss- und
Desinformationskampagnen.
Da steckt was weiß ich alles dahinter.
Manchmal auch wahrscheinlich sehr
viel Unwissenheit, Boshaftigkeit,
und veraltete Informationen.
"Das so und so ist doch...." und dann
zitiert man was, was eigentlich vor
20 Jahren Stand der Wissenschaft war,
aber eben schon lange nicht mehr gilt.
Ja aber auch massive Interessen.
Auch in der ganzen sogenannten
Heizhammer-Kampagne steckte
ein Teil Gasinteresse.
Also Gas als Heizenergie so lange
wie möglich im Markt zu lassen
und dann vielleicht irgendwie sehr
viel später, aber jedenfalls ohne,
dass die Gewinne dafür strapaziert
werden, langsam umsteigen und
dann mit der falschen Vorstellung
wir gehen dann auf Wasserstoff.
Also man muss den Hintergrund in solchen
Gegenkampagnen sehr genau anschauen.
Aber ich finde, als Politiker und vor
allen Dingen als Wissenschaftler müssen
wir damit rechnen, dass Transformation
auch Gegenkräfte mobilisiert und
deswegen immer wieder deutlich macht,
was wir vorhaben, ist nicht etwa ein
Angriff auf die Mehrheitsgesellschaft,
sondern für eine tatsächlich wünschbare
Mehrheitsgesellschaft eine neue Form
von risikofreiem Leben zu entwickeln.
Das ist in gewisser Weise eine
Art neuer Generationenvertrag.
Wir müssen vorfinanzieren.
Das kostet am Anfang deutlich mehr,
gar keine Frage, damit unsere Kinder
und Enkel und vor allen Dingen auch der
globale Süden weniger Risiken zu tragen
hat, wie wir sie verursacht haben bisher.
Und all das, also eine Geschichte
mitzuerzählen, die deutlich macht, es
ist wissenschaftlich machbar und es
führt zu einer neuen und risikofreieren
und für alle jedenfalls akzeptableren
Richtung, also mehrheitsfähig.
Darauf kommt es an und
darüber müssen wir arbeiten.
Immer wieder mit der Frage, was
bedeutet Transformation gerade für
die, die es sich nicht leisten können?
Wie unterstützen wir die, damit
tatsächlich alle mitgenommen
werden, wie es immer so schön heißt?
Ja, danke auch nochmal für die
Detaillierung zu den Hintergründen.
Ich wollte da jetzt nicht so direkt
drauf eingehen aber klar, da gibt
es unendlich viele Interessen,
die dann natürlich dagegen wirken
und massiv vertreten werden.
Schlussendlich zeigt sich es aber eben
dann auch in der Gesellschaft durch
eben Missinformationen, veraltete
Informationen und dann Meinungen, die
ja irgendwie hochgeputscht werden.
Du auch gesagt, eben etwas,
was wahrgenommen wird, was sich
gegen die Gesellschaft wendet.
Was ich in dem Kontext jetzt interessant
finde ist, dass für mich das häufig so
heißt oder bedeutet, dass es eben auch
keine Kreativität gibt, neben vielleicht
auch einer mangelnden Bereitschaft
sich mit dem Thema Veränderung von
etwas, was man gewohnt ist, überhaupt
zu beschäftigen, aber auch die
mangelnde Kreativität in Form einer
mangelnden Vorstellungsgabe, dass etwas
anders sein könnte, wie es eben heute
ist, in großen Teilen von Menschen.
Also wenn man genau hinguckt, sind
es vielleicht sogar 80 Prozent
oder sowas aller Menschen, die
erst mal sich gar nicht vorstellen
wollen, dass es anders sein kann,
wie das, was sie eben gewohnt sind.
Also insofern brauchen wir ja Bilder und
müssen quasi etwas haben, was dann die
Grundlage ist für das, was wir sozusagen
für eine Zukunft erarbeiten wollen,
beziehungsweise was wir ins Gespräch,
in den Diskurs dann geben wollen.
Und ihr habt ja auch tatsächlich oder
beziehungsweise sagen wir mal, in
allen deinen Publikationen gibt es
immer diesen Hinweis darauf, nicht nur
hier haben wir das Problem, sondern
wir würden es so und so machen.
Das ist natürlich auch auf
wissenschaftlicher Arbeit.
Das heißt, ihr guckt, Mensch,
das eine braucht mehr CO2
wie das andere und so weiter.
Solche Themen können da sicher
mit rein, Effizienzprozentanteile
und so was, Effizienzgrade.
Aber ist es da zum Beispiel hilfreich,
solche Visionen auf dieser Basis zu
erstellen, dass wir jetzt im Autorenteam
zum Beispiel, zusammenarbeitet?
Was war zum Beispiel, wie seid ihr
zu diesen Visionen dann gekommen?
Also Autoren-Teams ist ja nicht
nur ein quantitativer Aspekt.
Sondern das, was Öko-Institut
als Kollektiv und später viele
andere mehr, Gott sei Dank, auch
Wuppertal-Institut, geleistet
haben, sind immer Teamleistungen.
Und zwar zunehmend interdisziplinärer
Wissenschaftsaustausche.
Was ich immer noch vermisse, ist das
Zusammengehen von Sozialwissenschaften
und Technologie und sozusagen
Hardcore-Wissenschaften, Physik,
alles wichtig, Technik alles wichtig.
Aber die Frage einer naturverträglichen
Technikentwicklung, die auch
gesellschaftliche Akzeptanz findet, und
zwar auch in einer tief zerklüfteten,
ungleichen Gesellschaft, ist zutiefst
eine sozialwissenschaftliche Frage.
Und ich habe mich gefreut, dass der
Club of Rome zum Beispiel die Frage
der sozialen Ungleichheit als eine der
zentralen Wenden inzwischen mitsimuliert.
Und dieses Earth for All Buch, was
spektakulär als Weltbestseller im Grunde
50 Jahre nach Grenzen des Wachstums
veröffentlicht worden ist, und was wir
jetzt auch für Deutschland aktualisiert
haben, zusammen mit dem Club of Rome.
Das spricht ja von der Verbindung
und simultanen Umsetzung
von mindestens fünf Wenden.
Da ist die Energiewende eine, die
Ressourcenwende eine ganz zentrale.
Aber auch Empowerment.
Also im Grunde Innovationsschöpfung,
dadurch, dass Frauen vor allen Dingen
auch im globalen Süden an den Prozessen
teilhaben können, aber auch Jugendliche
oder sonst eher ausgegrenzte Gruppen.
Und Überwindung natürlich von Armut,
aber zentral immer wieder Überwindung
von Ungleichheit und natürlich auch
eine nachhaltigere Form der Ernährung.
Also diese gemeinsame Umsetzung sozusagen
in einem großen Wurf, das ist nicht
die Leistung von Einzelnen, sondern da
müssen gute kreative Teams miteinander
zusammenarbeiten und vor allen Dingen
immer wieder zurückkoppeln, ob das,
was man sich so am Schreibtisch oder
am Computer ausdenkt und simuliert
tatsächlich fundiert ist in empirischen
und nachprüfbaren sozialwissenschaftlichen
Fakten und was die Politikberatung
angeht, es muss mehrheitsfähig sein.
Also unsere Aufgabe als
wissenschaftliche Politikberatung.
Ist nicht Politik zu machen, aber
Vorschläge wirklich so konkret
und überzeugend wissenschaftlich
empirisch gut belegt an die Politik zu
liefern, damit sie umsetzbar werden.
Und das sind keine Einzelleistungen,
sondern zunehmend interdisziplinäre,
systemisch orientierte
Formen der Politikberatung.
Ich sehe da immer noch eine große,
ja auch Nachholbedarf bei uns
selber, die Politikberatung besser,
überzeugender, auch für die Politik
zu machen, aber natürlich auch für die
Zivilgesellschaft und für Unternehmen.
Du hast gerade das Buch angesprochen.
Ich halte es mal noch hier in die Kamera.
Wir werden das hier zum Beispiel verlosen.
Der Link dazu wird dann
in den Shownotes sein.
Jetzt hast du gerade gesagt, das sind
verschiedene Themen, die zusammenkommen.
Wir kommen also auch natürlich
über das Thema Energiewende hinaus.
Man kann sagen, das ist jetzt
die Mutter aller Wenden.
Wir haben natürlich sehr,
sehr viele weitere Themen,
die uns beschäftigen müssen.
Aktuell reden wir sehr viel
über Wassermangel, Reduktion der
Artenvielfalt ist mir noch ganz ad hoc
eingefallen, sozialer Zusammenhalt.
Du hast immer wieder auch gerade das
Thema schon angesprochen, soziale
Gerechtigkeit auf einem nationalen Level.
Also sagen wir jetzt
einfach mal in Deutschland.
Da kann man dann sagen, auch in Frankreich
in Italien, in was weiß ich wo alles.
Gleichzeitig natürlich dann auch auf einem
internationalen oder globalen Level, wo es
dann schnell heißt, zum Beispiel Nord-Süd.
Das ist dann vielleicht eine nicht
mehr so greifbare oder richtig griffige
Bezeichnung, aber das ist das, was
halt eben noch üblich ist und das zeigt
sich dann in den vielen neuen Wenden.
Transformationsbewegungen quasi
in den einzelnen Bereichen,
also sowas wie Verkehrswende,
Wärmewende, Mobilitätswende,
=Verkehrswende, Bauwende, Finanzwende.
Das ist also schon ziemlich
viele Themen da an dieser Stelle.
Das bedeutet aber auch, dass die
Komplexität natürlich irgendwann ins
Unendliche steigert, unter anderem auch,
weil wir viele Experten und Expertinnen
in jeder dieser einzelnen Wende haben,
die dann natürlich auch daran arbeiten,
das Ganze zu kommunizieren und vielleicht
auch eben in Politik umzusetzen.
Also meinst du dann auch zum Beispiel,
dass es da noch einen besseren Austausch
gibt untereinander, sodass das passt
oder warst du gerade noch, ich sage
mal, bei dem Thema Energiewende?
Das ist ein ganz spannender Punkt,
wie wir das systemische Denken,
was unabdingbar geworden ist.
Also über mehrere Wenden hinweg und
deren simultane Umsetzung wieder so
vereinfachen, dass Komplexität reduziert
wird auf machbare Politikberatung.
Aber lass mich erst noch mal kurz
ausholen, warum es so wichtig ist,
systemisch über Energie hinaus zu denken.
Wir haben eine Verdreifachung
des Materialverbrauchs weltweit
zwischen 1970 und heute.
Und wenn die Dinge so weiterlaufen,
laufen wir auch bei Materialien und
gerade da in die Grenzen des Wachstums.
Und wir müssen, das ist
absoluter Imperativ, zu einer
Kreislaufwirtschaft übergehen.
Heute rezyklieren wir 12 bis 13 Prozent
des Primärverbrauchs von Materialien.
Die EU strebt mindestens
eine Verdopplung an.
Wir sagen jetzt in der neuen
Kreislaufwirtschaftsstrategie
in Deutschland, wir wollen den
Pro-Kopf-Ressourcen-Materialverbrauch
etwa halbieren.
Als Maßstab werden
Modellierungen genommen.
Das International Ressource Panel, so
was Ähnliches wie das IPCC das sich
mit Ressourcenfragen beschäftigt.
Es gibt Menschen und ich bin einer im
Club of Rome, der sich mit vielen anderen
intensiv damit beschäftigt, die sagen,
diese Ressourcenfrage ist möglicherweise
deswegen noch entscheidender, weil
allein durch das Gewinnen und Verarbeiten
von Materialien etwa 55 Prozent des
Klimawandels verursacht wird und bis
zu 90 Prozent des Verlustes an Arten.
Das heißt, wenn wir ansetzen am Einsparen,
am Vermeiden von Materialien, wenn wir
tatsächlich alle Schritte unterstützen
in Richtung Kreislaufwirtschaft,
dann lösen wir Energieprobleme aber
auch den Verlust von Artenvielfalten
sozusagen mit einer Gesamtstrategie.
Das ist zunächst mal die anspruchsvolle
Antwort auf deine berechtigte Frage.
Wie reduzieren wir Komplexität wieder
so, dass sie politisch machbar ist?
Also mein Wunsch ist und der Wunsch
vieler anderer ist, dass man die
Kreislaufstrategie, die Deutschland
verabschiedet hat, die sehr gut ist
übrigens, verbindet mit der Energiewende
und deutlich macht, wie können wir
sozusagen mehrere Fliegen mit einer
Klappe schlagen, dadurch, dass wir
kreislaufwirtschaftliche Prozesse
voranbringen und damit sozusagen im
gleichen Akt Energie vermeiden, auch
Biodiversität schützen, also Instrumente
entwickeln in der Politikberatung,
die den großen Wurf, über den wir
sprechen im Club of Rome, tatsächlich
handelbar macht für die Politik.
Und da gebe ich dir recht, da ist noch
viel Aufgabe, sind Aufgaben zu erfüllen,
gerade für die Politikberatung, damit
Politik keine Angst hat davor, sondern
mutiger wird, auch wahrhaftiger wird,
weil die kennen ja die Probleme.
Es ist ja nicht so, dass wir
gegen eine Mauer predigen, aber
Politik ist zu angstvoll geworden.
Mutige Schritte brauchen
ermutigende, gute Begründungen,
dass sie mehrheitsfähig sind.
Und an der Frage müssen wir als
Politikberater extrem neue und
innovative Ideen generieren,
damit wir da vorankommen.
Mich freut jetzt, dass du dich jetzt
sozusagen an die eigene Nase fasst.
Also du hast jetzt das
Thema Politikberatung dann
mehrmals hier angesprochen.
Das heißt also, da gibt es noch
ein Potenzial um zu wachsen,
besser oder kommunikativer oder
was weiß ich alles zu werden.
Da könnte ich jetzt nicht so direkt
sagen, was dann alles notwendig ist.
Aber so in der Beratung selber würde
ich sagen, brauchen wir sehr, sehr
viel häufiger eben, also unabhängig
von Politikberatung, brauchen wir sehr
viel häufiger das Zugehen auf das,
was die Menschen schon mitbringen.
Dann ein Versorgen quasi mit
Selbstbewusstsein und natürlich Wissen
und Methoden Tools vielleicht auch,
damit immer mehr, immer mehr auch
selber machen können und wissen auch,
warum sie es tun und wie sie es tun.
Also quasi auch Tools zur Verfügung
zu stellen, damit es skalierend
eben gemacht werden kann.
Vielleicht ist das sowas was du
ja gerade auch angesprochen hast,
aber bei der normalen Beratung ist
mir das so, Innovationsberatung
ist mir das schon aufgefallen
Darf ich eine kurze
Ergänzung machen, Klaus?
Wir müssen sozusagen die
Handlungsebene konkretisieren.
Politik ist ja nicht nur Ein-Ebene
Politik, sondern es ist die Europäische
Union, es ist Berlin, es sind die
Länder, aber vor allem die Kommunen.
Und ich glaube, wir haben im Bereich
der Kommunen Transformationsprozesse,
die absolut skalierbar sind.
Wir haben Vorbilder in der Verkehrswende,
die einfach erstaunlich sind.
Nicht nur Kopenhagen als
Fahrradstadt, sondern auch Paris.
Auch die Umwandlung dieses
Verkehrschaos auf der Champs-Élysées
in eine Flanniermeile.
Was ist das für ein ungeheures und
ermutigendes Beispiel, dass man Dinge
tatsächlich konkret verändern kann,
innovativ und Menschen mitnehmen
kann, Mehrheiten finden kann.
Also diese Art von Prozesse, deren
Skalierbarkeit immer mitgedacht
werden sollte, müssten unterstützt
werden, sehr aktiv, auch von der
Bundes-, von der EU-Politik, damit
wir den Prozess beschleunigen.
Zeit ist unser knappster Faktor.
Das wissen wir aus den
Klimaveränderungen, aber wir wissen
es auch aus der Ressourcenfrage.
Daher brauchen wir mehr Beispiele und wir
brauchen Ermutigung für mehr Beispiele.
Das Gleiche gilt übrigens auch für
neue Lebensstile, die man ausprobieren
kann, die vermeiden, dass wir permanent
Rebound-Effekte nennen, das die Ökonomen,
also Wachstumseffekte generieren.
Immer mehr Wohnfläche, trotz
Effizienzgewinne mit Passivhäusern, immer
größere, schnellere und schwerere Autos
statt öffentlichen Nahverkehr, der die
Ressourcenfrage teilweise jedenfalls
sehr viel besser löst als Automobilität
und einen gesellschaftlichen Nutzen
ausweislich neuer Studien schafft.
Mit einem Euro investiv erreichen
wir eine Mehrwertgesellschaft,
einen Mehrwert um das Dreifache.
Also da kann man auch wieder in Frage
Vereinfachung an einem Beispiel zeigen.
ÖPNV statt Automobilität ist ein
Win-Win gesellschaftlicher Prozess,
wenn man ihn mutig anpackt.
Aber er bedarf der
enormen Vorfinanzierung.
Aber es zahlt sich aus nach dieser
Studie mit Unterstützung der Universität
in München um das Dreifache, was
gesellschaftliche Wertschöpfung angeht.
Du hast gerade auch einen
spannenden Punkt angesprochen.
Da gehe ich jetzt mal noch so drauf
ein, mache so einen Schlenker damit.
Man muss das vorfinanzieren.
Egal von was wir jetzt sprechen, heißt
es ja immer, es kommt ein Haufen Geld,
Energienetze müssen umgebaut werden,
andere Kraftwerke, Speichermöglichkeiten.
Es gibt unendlich viele Felder
allein im Energiebereich, wo
quasi investiert werden muss.
Ja, es ist ja nicht einfach Geld
zum Fenster rauswerfen, sondern
wir reden ja von Investitionen.
Und was ich da auch immer wieder
spannend finde, ist, weil viele Leute
sagen, das ist ja alles nicht möglich,
weil sie vergessen zum Beispiel, dass
es einen Zeitablauf ja auch gibt.
Also es muss ja nicht alles heute da sein.
Es werden auch nicht morgen alle
elektrisch fahren und damit dann
natürlich ein Energienetz überlasten
das es morgen so noch nicht geben kann.
Aber wenn es Schritt für Schritt für
Schritt passiert, entwickelt sich
ja auch zum Beispiel das Thema Netz,
Energieerzeugung und so weiter weiter.
Und der Beweis finde ich, der beste
Beweis dafür, dass es so ist, ist, wenn
wir einfach in die Vergangenheit gucken.
Wir haben noch nicht so
lange wirklich Strom überall.
Ja, das sind jetzt vielleicht circa
140 Jahre, dass das so langsam losging.
120, 100 Jahre, dass es so immer mehr kam.
Ja, und wenn ich mal schaue, ich glaube,
meine Großeltern hatten zwar Strom im
Haus, aber das war halt ein bisschen
Licht, der Kühlschrank, eine kleine
Heizgeschichte im Bad und das war es
dann so mehr oder weniger am Anfang.
Immer mehr ist dann quasi das gewachsen,
was wir an elektrischen Verbrauchern
haben und Unterstützung in den Fabriken
und Energieverbrauch für Straßenlaternen
und, und, und ja was so alles da ist.
Elektromotoren, die uns
das Leben leichter machen.
Und da ist es ja auch passiert, dass
sich das Energienetz durch langfristige
Investitionen eben entsprechend der
Nachfrage auch entwickeln konnte.
Ja, also da gehe ich jetzt einfach
mal davon aus, dass es grundsätzlich
möglich ist, dass es normal ist und dass
es was mit Investitionen zu tun hat.
Punkt.
Dann ist es einfach normal.
Ja, was die Historie der
Industriegeschichte unterscheidet
von dem, was vor uns liegt, ist die
Tatsache, dass wir schneller werden
müssen, dass wir weltgesellschaftlich
schneller werden müssen.
Und dass wir tatsächlich alle
Infrastrukturen, nicht nur das
Stromnetz sondern vor allen
Dingen auch das Verkehrsnetz, die
Schiene, und anderes mehr, auch
Kommunikationsnetze, Digitalisierung,
verändern müssen, damit wir tatsächlich
zu Klimaneutralität und anderem kommen.
Der Witz, wenn Zeit eine Rolle spielt,
zeitgerechtes Investieren ist der,
wenn sich die Krisen so verstärken.
Wir sprechen ja von einer Polykrise,
wie im Augenblick der Klimawandel
längst noch nicht so beherrscht wird.
Immer noch steigen die
CO2-Emissionen weltweit.
Wir haben den Peak noch nicht erreicht.
Immer noch steigen die materialen
Ressourcenverbräuche, die
Biodiversität nimmt ab und vieles
andere mehr, Wasserprobleme.
Wenn also
die Probleme sich derart
häufen, kommt eigentlich
als Antwort, um auf die Investition
zurückzukommen, als ökonomische
Antwort zurück, whatever it takes,
muss in die sozial-ökologische
Transformation investiert werden.
Das ist Vorfinanzierung
für eine bessere Zukunft.
Und das ernsthaft wissenschaftlich
zu begründen, nicht ins Blaue
rein zu investieren, sondern sehr
genau zu beschreiben, wo sind die
Investitionsbedarfe, die grün weniger
riskant, klimaneutral, ressourcenschonend
sind, das ist Aufgabe von Wissenschaft.
Und ich habe ein Beispiel genannt
eben zum Beispiel Automobilität,
sehr viel mehr durch öffentliche
Nahverkehrssysteme zu ersetzen.
Das gilt generell für die Schiene,
statt Transporte über die Straße
zu bewegen und vieles andere mehr.
Und das kostet, das zeigen uns alle
Szenarien, am Anfang eine erhebliche
Summe an Anschubfinanzierung.
Und deswegen war diese Schuldenbremse,
sie ist historisch unter bestimmten
Bedingungen eingeführt worden, heute ein
absolutes Nirwana, sagen wir mal, eine
politische Form der Glaubensbekenntnisse.
Und ich bin heilfroh dass die CDU erkannt
hat, auch Friedrich Merz, so kann man die
Probleme der Zukunft nicht mehr lösen.
Dass nun alles in whatever it
takes Militarisierung einsteigt,
das halte ich für hochbedenklich.
Verteidigungsfähig muss sein, ganz klar.
Aber alles, was auch nur den Funken von
Angriffspotenzial oder Bedrohungspotenzial
für andere betrifft in der Form,
whatever it takes, voranbringt,
halte ich für hochbedenklich.
Also über die großen Risiken, die
übrigens auch viele Kriegsursachen mit
sich bringen, im ökologischen Bereich,
durch einen Investitionsschub, durch
ein Zukunftsinvestitionsprogramm
mit Anschubfinanzierung reduzieren.
Immer unter der Maßgabe lass uns
wissenschaftlich untersuchen was
zahlt sich aus in einer besseren,
auch bezahlbaren Zukunft für alle.
Also was ist mehrheitsfähig und
warum nehmen wir Schulden auf?
Die dann notwendig sind, um ein solches
Programm zu finanzieren, um die Belastung
zukünftiger Generationen und auch des
globalen Südens drastisch zu reduzieren.
Du hast es jetzt auch eben wieder
angesprochen, das Thema auch
Mehrheitsfähigkeit, machbare Politik.
Du hast dann vorhin auch eben
angedeutet dass die Politikberatung
da vielleicht einfach noch weitere
Werkzeuge oder sowas finden muss, um
das dann geschickter hinzubekommen.
Auch die Komplexitäten besser, dann
mit den Komplexitäten besser umzugehen.
Weil andersrum haben wir ja eigentlich
sehr viel auf der einen Seite
mit genereller Fantasielosigkeit,
wenig Bereitschaft zu Veränderungen
zu tun, kurzfristige Interessen
die dann immer alle natürlich
gegen Langfristigkeit stehen.
Also machbare Politik auf der
einen Seite hat sehr viel mit
kurzfristigen Interessen auch zu tun.
Also ich möchte gleich etwas haben,
was funktioniert und nicht erst in
20 Jahren, wo ich A, vielleicht kein
Politiker mehr bin, aber vor allem
wo ich als, zum Beispiel, Wähler-
Wählerin ja auch nichts mehr davon habe.
Das heißt also, wir haben da
irgendwie ein Gap dann auch.
Wir müssen Menschen erreichen, damit
dieses Thema machbare Politik möglichst
weit ist, breit ist, möglichst
weit in die Zukunft reichen kann.
Also es darf eigentlich auch
nicht so sehr anstrengen.
Klaus wir haben ja angefangen von der
Meinung einer winzigen Minderheit,
nämlich die Energiewende ist möglich.
Und wenn ich zurückblicke und jetzt
vergleiche was heute möglich geworden ist,
dann kann ich mit gewisser Gelassenheit
sagen, ich bleibe besorgter Optimist.
Wir haben Kreativität und
Aktionsbereitschaft in einem Umfang,
wie sie in den 80er 90er Jahren, 1980er,
1990er Jahren völlig undenkbar war.
Wer hätte gedacht, dass aus einem
einsamen Protest eines kleinen Mädchens
vor dem Stockholmer Parlament eine
weltweite Jugendbewegung geworden ist.
Natürlich ist Jugend irgendwann mal
älter und deswegen spüren wir heute von
direkt als Jugendbewegung von Fridays for
Future weniger, aber sie hat einen Impact
gehabt, der ist einfach noch großartig.
Also im wissenschaftlichen Bereich
haben wir Scientists for Future,
die intensiv arbeiten, sozusagen auf
dem Hintergrund dieser Erbschaft,
die die Jugend in Gang gesetzt hat.
Wir haben, aber auch in anderen Bereichen,
wir haben 800 Energiegenossenschaften
in Deutschland, ein hohes Maß
an Kreativität und Bewegung.
Nur wir haben eine Politik, die in dieser
Frage, die Menschen mitzunehmen, vor
Ort, in den Kommunen, sie zu unterstützen
in der Bürgerenergie, gemeinschaftliche
Aktionen zu entwickeln, da haben
wir ja einen hohen Nachholbedarf.
Ich drücke es mal vorsichtig aus.
Also ich bin überhaupt nicht, auch
wenn es Wellen gibt in der öffentlichen
Wahrnehmung, Klimapolitik scheinbar
etwas abgenommen hat, die Besorgnis
über den Klimawandel hat zugenommen.
Aber natürlich überlagern sie
vorübergehend auch andere Themen.
Aber die Bereitschaft, aktiv zu
werden, gerade auch bei jungen
Leuten, das sehe ich am Institut,
das sehe ich bei allen Vorträgen.
Wir haben mit Earth for All Deutschland
jetzt 40 Veranstaltungen gemacht,
Folgeveranstaltungen, für dieses Buch
in sehr unterschiedlichen Communities.
Und das wird mit großer Begeisterung
aufgenommen, gerade von Menschen, die
zum Beispiel in Unternehmen arbeiten,
für Fragen der Nachhaltigkeit.
Wie sieht nachhaltiges Unternehmertum aus?
Da kann Earth for All Deutschland einige
sehr konstruktive Anregungen dazu geben.
Also ich bin nicht skeptisch oder
besorgt, was Kreativität in dieser
Gesellschaft angeht, aber ich bin
tatsächlich hoch besorgt über die
Visionslosigkeit, über die Mutlosigkeit
von Politik in diesem Lande.
Dieser Spuk in den USA,
der fürchterlich ist.
Wird eine Zeitenwende
erfahren, meine Prognose.
Und sich jetzt nur fixieren auf das,
was ein Donald Trump und die ihn
unterstützenden Milliardäre wollen,
statt nachzudenken, was machen wir
denn, um zu demonstrieren, wir sind viel
viel besser als das, was sich jemals
dieser Milliardärkreis ausdenken könnte.
Also das ist einer der
gravierenden Fehler.
Also nicht wie die Maus auf die Schlange
starren, sondern tatsächlich anpacken in
Deutschland, in Europa vor allem auch.
Den Schritt zu einem anderen
Gesellschaftsmodell, was hohe
Attraktivität entfalten könnte.
Es gibt einen sehr klugen Mann, der
bei der Harvard University, der war
auch als Verteidigungsminister, nein,
als Staatssekretär, stellvertretender
Staatssekretär aktiv, Herr Nye.
Er sagt, wir haben,
"Carrot Sticks and Honey".
Das heißt, Honey, das ist die
Softpower von politischer Überzeugung.
Und die USA verzichtet völlig unter
Donald Trump, um das vielleicht nochmal
in aller Deutlichkeit zu sagen, jemals die
Attraktivität amerikanischer Vorbilder,
Lebensbilder, Wirtschaftsbilder,
für die Welt zu transportieren.
Aber wir in Europa, gerade auch in
Deutschland, könnten hier Honey, also
Softpower, durch die Demonstration
von Alternativen erbringen.
Da ist die Energiewende ein
Kernbereich, aber nicht nur.
Und insofern um wieder zurückzukommen
auf die Kreativität, lass sie uns
ermutigen, an den Universitäten, in
der Bildung, bei den Schülern und in
den Forschungseinrichtungen, damit sie
wieder zu einer, sehr lebendigen Form
des Dialogs in dieser Gesellschaft wird.
Ja, ich mache mir nicht wirklich
Gedanken darum, dass wir
zu wenig Kreativität haben.
Ich teile aber natürlich
mit dir diese Ansicht der
Visionslosigkeit natürlich auch.
Du hast sehr viel dafür getan, dass
Bilder entstehen, dass Visionen
entstehen, wissenschaftlich
fundierte Visionen entstehen.
Wenn du so zurückguckst, was
meinst du, wie viele Bücher und
Studien hast du geschrieben,
mitgeschrieben, warst du beteiligt?
Na ja, die Literaturliste ist eine
Angeberliste, da stehen 250 drauf.
Das ist aber nicht so relevant.
Ich glaube, dass ein paar Bücher
wirklich wichtig waren und das waren
meistens die Bücher mit anderen zusammen.
Also zum Beispiel dieses neue
"KlimaGerecht" ist ein hochkomplexes,
ziemlich schwer verdauliches Werk.
Mit 50 Seiten Literaturangabe.
Oder vorher auch wieder mit
einem Kollektiv geschrieben.
Für die Verkehrswende, dass
eine systemgerechte Mobilität
in Deutschland möglich ist.
Das sind Bücher, da hängt Herzblut dran.
Genauso wie an dem sehr viel früheren
Buch "Die Energiewende ist möglich".
Das war sozusagen der Startschuss.
Man kann mit Büchern und Vorträgen und
Überzeugungsarbeit im wissenschaftlichen
Bereich Einiges erreichen.
Und ich glaube auch, das kann die
gesamte Community von sich sagen.
Sie hat die Energiewende zunächst
für die gesamte Welt als ein Beispiel
demonstriert, die machbar ist und
viele, viele Fortschritte erreicht.
Das soll man nicht immer kleinreden
an den vielen Konflikten,
die wir auch noch haben.
Aber wir sind jetzt sozusagen in
der Halbzeit und wir müssen jetzt
Zeit und Tempo aufnehmen, damit
wir die zweite Halbzeit hin zur
Klimaneutralität, ressourcensparenden,
gerechteren Lebensformen schneller
und zielgerichtet erreichen können.
Und da nochmal hat Wissenschaft
eine ganz große Aufgabe.
Absolut, vor allem auch umgekehrt
um Glaubwürdigkeit zu schaffen, in
Gesprächen, in Diskussionen, aber vor
allem auch dann in Kommunikationsarbeit.
Also in der Arbeit im Austausch
mit Menschen, mit Bürgern,
Bürgerinnen, mit Wählern, um
einfach zu zeigen, es ist möglich.
Es ist nicht einfach nur eine Meinung
oder eine Ideologie oder was immer auch
immer da alles mit verbunden worden
ist, weil da ist ja gerade auch bei
uns vor der Bundestagswahl mit richtig,
ja sehr viel Populismus gearbeitet
worden, gegen all diese Themen.
Vielleicht noch kurz: Dieses Buch,
das du gerade angesprochen hast,
das werden wir auch verlosen.
Der Link ist in den Shownotes dann dafür.
Viele Bücher und gleichzeitig hast du
ein paar gesagt, bist du auf ein paar
Beispiele eingegangen, an denen du
mitgearbeitet hast oder wo du sagst,
das waren dann auch große Highlights.
"Die Energiewende ist möglich",
da haben wir ja auch schon mit dem
Dieter Seifried drüber gesprochen
im Podcast, den Link werden wir
auch in den Shownotes unterbringen.
Andere Bücher, die du gerade angesprochen
hast, gehen da natürlich weit hinaus.
Jetzt liegen da aber zwischen die
"Energiewende ist möglich" und diesen
anderen Büchern, das, was ich auch gerade
gezeigt habe, eben ungefähr 40 Jahre.
Du sagst gerade, wir haben die Halbzeit
erreicht und das ist natürlich eine
sehr sehr weite Definition Die man
dafür nehmen kann, aber das würde ja
mehr oder weniger heißen dass wir für
diese ersten Schritte, die gar nicht
schlecht sind, ich möchte es nicht
kleinreden, 40 Jahre gebraucht haben.
Wenn das die Halbzeit ist,
brauchen wir nochmal 40 Jahre.
Oder länger, weil es halt
am Ende immer schwerer wird.
Also die ersten 80 Prozent sind
immer leicht zu erreichen und
die letzten 20 Prozent brauchen
dann immer wieder Ewigkeiten.
Klaus du hast recht, das ist das
Problem, wenn man veranschaulichende
Bilder aus der Fußballwelt nehmen will.
Fußball ist auf dem Platz
und der Ball ist rund.
Genau, aber erst wenn der Ball in
den Tor liegt, dann ja und so weiter.
Aber nein, mit Halbzeit meine ich nicht,
Gott sei Dank, nicht mehr 40 Jahre.
Vor allen Dingen auch weltweit nicht mehr.
Es ist ja so, es hat einen politischen
Lernprozess gegeben, der fulminant ist.
Wir sind ja sehr viel zum Beispiel in
Japan unterwegs und wir beobachten mit
großer Freude, wie die Japaner sehr
aufmerksam verfolgen und durchaus unter
sehr unterschiedlichen Randbedingungen,
was Deutsche als Energiewende verstehen.
Die ziehen andere Schlüsse
weil sie sind ein Inselland.
Aber noch hat die Energiewende eine
hohe internationale Ausstrahlungskraft.
Und was wir gelernt haben aus der
Energiewende, nämlich dass soziale
Transformationsprozesse verbunden werden
müssen mit innovativer grüner Technik.
Dass Fragen der neuen
Wohlstandsverständnisse, auch der
Armutsüberwindung, das Mitnehmen von
Mehrheiten, eine ganz zentrale Rolle
spielen bei Transformationsprozessen.
Das kann es erleichtern, jetzt
tatsächlich sehr viel schneller,
nicht nur in dem Land, sondern auch
andere, die rasch über Internet und
internationale Kommunikation lernen.
Wo gibt es gute Beispiele weltweit?
Das kann den Prozess enorm verkürzen.
Also wir haben Entwicklungen
bei den Erneuerbaren durch das
Erneuerbare-Energien-Gesetz,
die hat kein Mensch überhaupt
in seinen kühnsten Träumen sich
vorstellen können, wir auch nicht.
Dass sie so kostengünstig werden,
dass sie mit Batteriesystemen oder
Backup-Systemen Flexibilitätsoptionen
verbunden, tatsächlich versorgungssichere,
billige Stromerzeugung weltweit für
eine gesamte, immer noch wachsende,
Weltgesellschaft bereitstellen können.
Wer hätte das gedacht?
Also da hat das
Erneuerbare-Energien-Gesetz, das ist
sozusagen ein sozialer Tipping-Point,
einen beschleunigten Beispielprozess
in der Welt in Gang gesetzt, der mit
anderen Dingen zusammen aber doch ein
wesentlicher Motor war, die Erneuerbaren
und die Kostensenkung voranzubringen.
Wir haben ähnliche Prozesse bei den
Batterien, die deutlich billiger werden.
Ich sage jetzt nicht, die E-Autos
sind die Rettung der Mobilität.
Nein, die E-Autos müssen begrenzt
werden auf den Bereich, der
tatsächlich verbindbar und kompatibel
ist mit Klimaneutralität unter
den jeweiligen Randbedingungen.
Bei uns bedeutet das etwa eine
Halbierung der Autoflotte und
sehr viel mehr Alternativen, auch
Verkehrsvermeidung und vieles andere mehr.
Also ich will damit sagen,
Halbzeit bedeutet, wir haben eine
vergleichsweise einfache Konvertierung
des Stromangebotssystems erreicht.
Es ist vergleichsweise einfach, Kohle,
Öl, Atomenergie, Gas zu ersetzen
durch erneuerbare Energien, wenn
man immer auf die Effizienz achtet.
Aber jetzt den gesamten Wärmebereich und
Grundbedürfnisse wie bezahlbare Mobilität
für alle, auch bezahlbaren Wohnraum
für alle bereitzustellen, das ist die
zweite große Halbzeit die jetzt kommt.
Und ich habe ein paar Beispiele
versucht anzuführen, warum ich
durchaus optimistisch bin, dass man
aus den Lehren der Vergangenheit
lernen kann, wie man gesellschaftliche
Prozesse beschleunigen kann.
Zum Beispiel solche sozialen Tipping
Points, wie die Verabschiedung des
Erneuerbaren-Energie-Gesetzes oder
auch soziale Bewegungen ermutigen, wie
etwa die Fridays-for-Future-Bewegung,
durch Bildung für Nachhaltigkeit.
All das kann dazu beitragen, dass
wir die zweite Halbzeit tatsächlich
jetzt in den noch vor uns liegenden
20 Jahren in Deutschland erreichen.
Also erfolgreich erreichen.
Da fallen mir jetzt gerade
so viele Punkte ein.
Eins zum Beispiel ist das Thema Effizienz.
Energieeffizienz war ein Riesenthema
in "Die Energiewende ist möglich".
Und der Einstieg dazu von Lovins
war ja mit der Sicht auf die USA
etwas andere natürlich, wie die,
die ihr dann eingenommen habt
für jetzt Deutschland und Europa.
Aber es war eines der zentralen
Themen, dass quasi durch die
Energieeffizienz-Vorteile sehr
viel von dem Wachstum im Grunde
Energie-, CO2-neutral oder sowas
oder klimaneutral erfolgen kann
und ausgeglichen werden kann.
Ich.. Wahrscheinlich war es etwas anders
aber ich will auf etwas anderes hinaus.
Jetzt gucken wir uns die ganzen großen
Autos an, unseren Lebensstil, wir
haben große Wohnungen, konsumieren
viel mehr, reisen viel, und und und.
Also Energieeffizienz sieht anders aus.
Haben wir jetzt in Deutschland,
in Mitteleuropa versagt,
was das Thema angeht?
Also schön dass du den
Punkt noch mal ansprichst.
Als ich den Umweltpreis bekommen
habe zu meiner großen Freude
damals, haben manche Leute gesagt,
das kriegt der Effizienz Papst.
Ich habe mich damals sehr dagegen
gewehrt und deutlich gesagt, erstens
ich war es nicht alleine, sondern
viele andere haben an dem Thema,
Wolfgang Feist etwa für Passivhäuser,
gearbeitet und außerdem ist der Papst
unfehlbar bekanntlich, ich bin es nicht.
Ich habe mich in einem Punkt
sehr sehr nicht geirrt.
Aber da muss ich diese, sagen wir
mal Überbetonung von Effizienz oder
die Randbedingungen mitzudenken,
heute anders beschreiben.
Wir haben einen extremen Imperativ,
immer noch weltweit, auch in diesem
Land, die uns selbst gesetzten
Ziele tatsächlich zu erreichen.
Wir haben eine notorische Umsetzung
bei möglichen Energiesparpotenzialen.
Also ich rede nicht gegen
Energieeffizienz, aber die
Randbedingungen, damit daraus
nicht ein Rebound-Effekt wird,
die du angesprochen hast.
Dass nun 40 Prozent der Neuzulassungen
SUVs sind, die alle viel, viel
effizienter sind, aber eben
schwerer und größer und PS-stärker.
Diese Randbedingungen muss man mitdenken.
Wenn man für Energieeffizienz immer
noch glühend Plädoyers abgibt.
Das mache ich nach wie vor.
Aber wir überlegen uns, und deswegen
haben wir dieses Buch geschrieben, was
bedeutet denn konkret Suffizienzpolitik,
die gerecht sein muss, also nicht
diejenigen bestraft, die ohnehin den
Gürtel nicht enger schnallen können.
Sondern deutlich macht, was
ist eigentlich für wen genug?
Und wie können wir erreichen, dass
zum Beispiel die durchschnittliche
Wohnfläche nicht immer weiter wegläuft?
Wie können wir erreichen, dass diejenigen,
die übermäßig im Konsum CO2 freisetzen.
Also wir haben eine Anhäufung
von Überreichtum in diesem Land,
der wirklich skandalös ist.
Und wo die CO2-Emissionen, der
Materialverbrauch, um Größenordnungen,
teilweise um das Tausendfache bei
CO2 bei einer winzigen kleinen
Minderheit höher liegt als beim
gesellschaftlichen Durchschnitt.
Wir müssen also diese
Fragen heute mitdenken.
Wer kann und muss auch ressourcensparender
und mit welchen Mitteln und wie
unterstützt ressourcensparender
konsumieren und investieren?
Auch das spielt bei
Superreichen eine große Rolle.
Und wem können wir dabei helfen, dass er
etwa mit Stromsparprogrammen im Bereich
von Sozialhaushalten nicht nur Energie
einspart, sondern auch Kosten einspart?
Also die soziale Frage bei der
Effizienzpolitik mitdenken und dann
förderliche Rahmenprogramme umsetzen,
nicht einfach CO2-Steuer denken.
Der Steuerungseffekt führt uns zu
Klimaneutralität, sondern wie es heute
fehlt viele fordern, etwa das UBA oder
auch andere, das Geld, was eingenommen
wird über eine CO2-Steuer gezielt, sozial
gestaffelt flankiert, an die zurückgeben,
die damit entweder Energiesparmaßnahmen
finanzieren können oder geschützt
werden können, ganz niederschwellig.
Etwa das Projekt, was Caritas macht im
Bereich von Sozialhaushalten, dadurch,
dass Energiesparlampen oder bessere
Kühlschränke oder was auch immer
ausgewechselt werden, damit sowohl
Kosten als auch Energie eingespart
werden können und das von Menschen,
die normalerweise mit ihrem Einkommen
überhaupt nicht in der Lage werden,
solche Investitionen vorzunehmen.
Also effizient eingebunden in
Vorstellungen, wer braucht unbedingt
welche technische Ausstattung,
um geschützt zu sein gegen
Kostensteigerung, Energiekostensteigerung.
Und wen können wir auch ermutigen und
letztlich auch dazu veranlassen, dass der
unnötige Überkonsum, also zum Beispiel
unnötigen Kauf von SUVs, wo man sich
anders bewegen kann, wenn man von A
nach B will, den auch zu entmutigen.
Das heißt etwa wie in Frankreich
Bonus-Malus-System, wer unbedingt so
ein großes Auto glaubt haben zu müssen,
der muss eben eine Verkaufssteuer,
einen höheren Preis dafür bezahlen.
Und die Einnahmen nehmen wir um
nachhaltige Mobilität, gerade auch für
sozial schwache Haushalte, zu fördern.
Ich finde das jetzt ein spannendes
Beispiel und ich finde, es gibt mindestens
zwei Horizonte oder wie, also es gibt
viele Horizonte aber ich würde auf zweimal
losgehen, um am Ende auf die machbare
Politik sozusagen hinausgehen zu wollen.
Das eine, was du gerade gesagt hast,
wenn man das nochmal auftröseln
würde, bedeutet ja, innerhalb der
Bundesrepublik Deutschland, also dem
Land, in dem wir leben, von dem wir
jetzt sehr viel auch sprechen, wo
wir sozusagen Politik mitgestalten.
Das ist Teil unserer
Kultur und, und, und ja.
Da gibt es große Unterschiede die dann
durch eine Rechtsprechung, die wir oder
Maßnahmen oder wie auch immer erreichen
können, dass es einen gewissen Ausgleich
auch gibt, damit alle zu Vorteilen
für den Klimaschutz beitragen können.
Das ist wahrscheinlich etwas, wo wir,
wenn wir jetzt auf diesem nationalen
Rahmen bleiben, an, ich sage mal,
Bundestagswahl denken, ist etwas, was
wahrscheinlich machbare Politik sein
könnte, weil es sehr viel mehr gibt, die
davon profitieren könnten und nur ein
paar wenige die darunter leiden würden.
Das ist, das kriegen
wir hin, wahrscheinlich.
Also, ich sage nicht, dass
es so einfach ist, ja.
Jetzt haben wir aber auch noch
einen anderen Horizont den
wir da betrachten könnten.
Deutschland als Land, als Gesellschaft
ist vielleicht ja derjenige, wenn
man es global betrachtet, der
tausendmal so viel braucht wie ein
anderes Land irgendwo im Süden.
Ich weiß jetzt nicht genau welches.
Aber jetzt könnte man doch sagen,
die sind doch jetzt betroffen
und die leiden drunter und da
müssen wir den Ausgleich finden.
Politisch finde ich das jetzt
nicht mehr so schnell machbar.
Was war jetzt so dein Horizont,
auch vielleicht für dieses Buch
beziehungsweise dann oder "Earth
for All" für den Hintergrund,
der ja auch international ist?
Wie siehst du das, auch diese
Abwägung von dem einen zum anderen?
Denn wir müssen ja eigentlich
als die, die bisher so viel schon
erzeugt haben an CO2, was tun für
die anderen, die darunter jetzt schon
leiden und zunehmend leiden werden.
Auch wieder eine Frage, die neue
zwei Stunden in Gang setzen könnte.
Aber ich finde gut, dass du
sie am Schluss nochmal stellst.
Beide Dinge hängen miteinander zusammen.
Die soziale Ungleichheit, die ökonomisch
bedingte soziale Ungleichheit,
hat vor allen Dingen auch in den
OECD Ländern rapide zugenommen.
Vor allem auch in Deutschland.
Und die Lücke zwischen arm und reich,
weltweit zwischen globalem Norden und
Süden, hat leicht abgenommen, aber
beileibe nicht so, wie es sein müsste.
Was muss geschehen auf weltweiter Ebene?
Die G20 auf Initiative von Brasilien
hat eine Millionärssteuer gefordert.
Sagt man einem Experten aus der
Europäischen Unionsbürokratie hat
gerechnet, dass 3000 Milliardäre 2%
ihres Vermögens abgeben könnten, weltweit
um 250 Milliarden Euro pro Jahr zu
generieren, um zum Beispiel das, was als
Loss and Damages Verluste und Schäden
klassifiziert worden ist, teilweise
auszugleichen was wir als Industrieländer
verursacht haben, durch die
Inanspruchnahme des globalen CO2-Budgets.
Und Ländern zu helfen, im globalen Süden,
zum Beispiel jetzt bei der Versorgung
mit sogenannten kritischen Rohstoffen
nicht Lieferantenländer zu bleiben,
sondern Verarbeitungswertschöpfungsstufen
ins Land mit reinzubringen, um zum
Beispiel Lithium, Kobalt oder was auch
immer knapp ist für unsere Bedürfnisse
zum Beispiel für die Durchführung der
Energiewende, vor allem die E-Mobilität.
Um die auch mit Gewinn für
den globalen Süden umzusetzen.
Bei uns in Deutschland könnten wir
einfach ernst machen mit dem, was die
Mehrheit in dieser Gesellschaft wünscht.
Die Mehrheit und übrigens auch CDU,
mehr Wähler, wollen eine Reichensteuer.
Reichensteuer heißt vor allen Dingen
eine ernsthafte Besteuerung von Vermögen,
heißt eine Besteuerung von Erbschaften.
Wir sind ja sowas wie eine
Erbengesellschaft geworden.
400 Milliarden pro Jahr werden vererbt mit
einer Besteuerung von etwa 2,3 Prozent.
Das ist skandalös.
Leistungsloses Einkommen, was einfach
an die nächste Generation weitergegeben
wird, was dringend benötigt wird,
neben dem Abbau von umweltschädlichen
Subventionen, um diese Anschubfinanzierung
tatsächlich real voranzubringen.
Also auch an die Verantwortlichkeit
von Überreichen zu appellieren, um
die gesellschaftliche Kohärenz, um die
Demokratie in diesem Land zu fördern.
Es gibt ja Tax me now und andere
Organisationen, die längst sagen,
auch ich als Reicher profitiere
nicht von einer Gesellschaft, die
in eine Hot-Earth-Periode eintritt,
also Klimawandel mit katastrophalen
Folgen aus denen ich auch nicht
flüchten kann, auch bei allen
Privilegien, die ich bisher habe.
Also, neue Bündnisse, mit
denen die Verantwortung
übernehmen können und möchten.
Und schauen, dass wir tatsächlich
den Finanzbedarf aufbringen durch
progressive Vermögenssteuer,
Erbschaftssteuer, Abschaffung von
Steuerschlupflöchern, Schließung von
Steuerabflüssen bei den Steueroasen.
Alles, was teilweise auch global
durchgeführt werden muss, um
sicherzustellen, dass Geld, was ja im
wirklich exorbitant hinreichenden Maße
zur Verfügung stehen könnte, um das zu
machen, wovon ich vorhin gesprochen habe.
Whatever it takes, tatsächlich das
Zukunftsinvestitionsprogramm in
eine Gesellschaft voranzubringen,
die uns allen nützt.
Vielleicht noch ein Hinweis, es gibt die
schöne Studie von Pickett und Wilkinson,
die sagt, ökonomischer Fortschritt kann
in gleicheren Gesellschaften viel leichter
erreicht werden als in ungleichen.
Und das gilt insbesondere für Deutschland.
Wir haben so ein bisschen
verdeckten Charme der Überreichen,
die nicht so prunkvoll auftreten
wie in anderen Ländern.
Aber die Ungleichverteilung,
nehmen wir mal Betriebsvermögen.
1,5% besitzen ungefähr 87 Prozent des
Betriebsvermögens und damit enormen
Einfluss auf das, was produziert,
wie produziert, welche Arbeitskräfte
eingestellt oder entlassen werden.
Also das ist eine Ballung von
gesellschaftlicher Macht, die weit
entfernt davon ist, dass man von einer
demokratisierten Wirtschaft reden könnte.
Also von daher die Verteilungsfrage
und nochmal zurück auf Earth for All
Deutschland, ist ein integrierter
Teil dieser gemeinsamen Umsetzung
von Kehrtwenden, wegen der
Finanzierung, wegen der ungleichen
Verursachung von Materialverbrauch,
Naturinanspruchnahme, Emissionen.
Wegen der Fähigkeit, die Finanzierbarkeit
für dieses Land sicherzustellen und
die Kohärenz und nicht irgendwie
ein abgeschotteter Teil den man
so ferner liefen diskutieren kann.
Wir haben ja einige Parteien, die
haben Vermögenssteuer wieder in
Führung durchaus in den Programmen.
Aber es fehlt auch hier leider an dem
Mut, sich gegenüber Lobbyinteressen
durchzusetzen, die sehr massiv
immer wieder sofort auf den Plan
treten, wenn auch nur Andeutungen
gemacht werden, dass wir hier ein
gerechteres Steuersystem brauchen.
Weißt du, was mir jetzt
da gerade so auffällt?
Wenn ich dich höre, und das sind ja dann
vielfach Themen, an denen du entweder
selbst gearbeitet, mitgearbeitet hast
oder aus anderen Disziplinen, die du
dann eben hast, mit einfließen lassen,
mit denen du dich auch beschäftigst,
beschäftigen musst, damit es eben in
deine Thematik, in deine Arbeit mit
reinpasst, ist schon auch ein spannender
Umgang mit dem was sein könnte.
Also ein bisschen Konjunktiv
gehört da mit rein.
Irgendwie natürlich neben der
Möglichkeit, sich sowas vorzustellen
oder überhaupt draufzukommen auf solche
Lösungen, natürlich auch Mut, sowas
dann vielleicht auch auszusprechen.
Aber gleichzeitig bedeutet es eben auch,
dass du so einen Blick auf eine Zukunft
hast, die, wie soll ich sagen, dieses
Ding Zukunft irgendwie formbar hält.
Also was ich mich gerade frage ist, welche
Bedeutung hat denn Zukunft für dich?
Also da gibt es Varianten, da
gibt es Möglichkeiten, damit kann
man arbeiten, man kann einen Teil
davon erreichen, einen Teil nicht.
Dann gibt es andere Optionen die sich
auf Basis dessen ergeben, was man
erreicht hat und man müsste was dafür
tun und das ist total riesig gigantisch,
wir reden dann von Milliarden, die
man dafür zum Beispiel ausgibt.
Aber es bleibt für dich trotzdem irgendwie
grundsätzlich machbar, weil du einen
Zukunftsbegriff hast, der wie ist?
Ja, ich habe ja das ungeheure Privileg
was wenige haben, in gewisser Weise
ein halbes Leben mich mit Zukunft und
auch Realität beschäftigen zu können
auf wissenschaftlicher Grundlage.
Wer hat schon die Möglichkeit,
dann in wunderbaren Teams und
Arbeitszusammenhängen, nicht
nur am Öko-Institut sondern auch
am Wuppertal-Institut, eigene
Positionen weiterzuentwickeln.
Wir haben ja einen großen Bogen geschlagen
von Technik, erneuerbar, Effizienz, hin
zu großen gesellschaftlichen, politischen
Entwürfen, Zukunftsvorstellungen.
Das ist keine Frage von Mut.
Es ist schlicht eine Frage von
sich ändernden gesellschaftlichen
oder wissenschaftlichen Einsichten
in einem langen Arbeitsleben.
Ich bin heute zutiefst davon
überzeugt, und das stimmt schon
in der privilegierten Rolle, ich
brauche keine Rücksicht zu nehmen.
Ich spreche für mich oder in
Büchern für unser Team, was zum
Beispiel "KlimaGerecht" publiziert
hat oder für den Club of Rome.
Aber ich werde mir nie anmaßen, das
Wuppertal-Institut insgesamt für meine
Ansichten, die sich weiterentwickelt
haben, vielleicht auch ein bisschen
mehr heute radikaler versucht,
auf die Ursachen hinzudeuten, mit
in die Verantwortung zu nehmen.
Es ist meine Verantwortung, es
ist die Verantwortung von einem
Team, mit dem ich Bücher schreibe.
Und sie kreisen, da hast du völlig
recht, immer mehr und die Frage, wie
kann Zukunftsfähigkeit erstmal erhalten
werden in einer Welt, die scheinbar
überhaupt keine Zukunft mehr hat.
Wenn man sich manche Dystopien
anschaut, dann kann einem
wirklich schwindelig werden.
Und die Welt ist voller Dystopien oder
dystopischer, auch wissenschaftlich gut
beschriebener, Zukunftsentwicklungen.
Aber was wir brauchen, ist
ein deutliches Gegengewicht
von positiven Zukunftsbildern.
Und ich bin Gott sei Dank nach
einem langen Berufsleben auch zu
der Einsicht gekommen, das bisschen
Arbeitszeit, was mir bleibt, will
ich da rein investieren, mit anderen
zusammenzuschauen, was ist denn eine
wissenschaftlich belastbare Aussage über
das, was gesellschaftlich möglich ist?
So ist dieses Buch
"KlimaGerecht" entstanden.
Und wir haben uns da zum Beispiel
alle deutschen Bücher zu angeschaut,
die wie ich finde, nennenswerte
Beiträge aber immer von den
Sozialwissenschaften, gebracht haben.
Und haben auf dieser Grundlage
dafür plädiert, lasst uns reden
als Gesellschaft in einem großen
organisierten gesellschaftlichen Dialog.
Zum Beispiel, was bedeutet Artikel
14 Sozialpflichtigkeit von Eigentum
für die Zukunft dieses Landes?
Wie wollen wir das
wirklich konkret verstehen?
Oder wo ist für Gesellschaftung in
Klammer Mitentschädigung, Artikel 15
Grundgesetz, tatsächlich anwendbar und
notwendig, damit wir als Gesellschaft
gemeinwohlorientierte Aktivitäten wieder
voranbringen, statt auf diesen Konkurrenz
und jedem gegen alle und immer weniger
öffentliche Mittel, immer mehr Markt.
Ziellos in gewisser Weise einer
ungewissen Zukunft, um es vorsichtig
auszudrücken, entgegen zu politisieren,
zu arbeiten, zu wirtschaften.
Wir sollten Verhältnisse ändern, ehe
die Verhältnisse uns in eine Richtung
treiben, die wir nicht wollen.
Also nochmal, Zukunft ist in gewisser
Weise mein Lebensthema geworden, nach
einer langen wissenschaftlichen Reise,
weil ich glaube, Wissenschaft hat
wirklich die zentrale und letztlich
ziemlich entscheidende Aufgabe, dazu
beizutragen, dass eine lebenswerte
mehrheitsfähige Zukunft nicht nur hier
in diesem Land sondern weltweit entsteht.
Das klingt pathetisch, aber in letzter
Instanz ist es ein zentraler Antrieb
und Motivation, Gott sei Dank inzwischen
für sehr viele, zumindest auch im Club
of Rome oder auch durchaus in vielen
Instituten nicht nur in Wuppertal,
sondern auch im Öko-Institut und anderen.
Ich weiß nicht, also ich glaube,
wenn man zynisch draufschaut, könnte
man es als pathetisch bezeichnen.
Man könnte es auch als idealistisch
bezeichnen, hoffnungsvoll.
Das wären jetzt vielleicht
eher positive Begriffe dafür.
Ich weiß nicht, es gibt sicher noch
viel, viel mehr, vor allem wenn man
es dann mehr so philosophisch aus der
Wortbedeutung irgendwie hinbekommt.
Aber es ist irgendwie auch ein
Lebensstil oder eine Art, auf die
Welt zu gucken, die natürlich es auch
möglich macht, tatsächlich in der
Utopie in Anführungszeichen zu denken
und nicht in der Dystopie zu schwelgen.
Ja, exakt.
Wir haben ja Doomscrolling als
neuen Begriff der Sozialpsychologie.
Und wir begegnen ganz
viele junge Menschen.
Wo wir Vorträge halten an
Schulen, die tatsächlich in
dieser Doomscrolling-Schleife
inzwischen verhaftet sind.
Am Schluss von Vorträgen sage ich
häufig, schaut mal zur Harvard
University, die ja unter Beschuss steht.
Aus guten Gründen, weil die
Milliardäre diese Art von Wissenschaft
eben nicht wollen, weil sie ihren
Gewinninteressen wenig nützt.
Die haben völlig andere Vorstellungen.
Die Harvard University hat eine Website,
die heißt "Turn Fear into Action".
Also mach aus deiner Besorgnis, wo
immer du arbeitest, in welcher Rolle
du auch immer bist, als Schüler, als
Krankenschwester, als Unternehmer, als
Rechtsanwalt, als Wirtschaftsführer.
Mach einen Beitrag dazu,
dass die gesellschaftlichen
Risiken minimiert werden.
Und das wird an sehr
vielen Beispielen gezeigt.
Immer mit dem Hintergrund, Pessimismus
ist ein deutlich schlechterer
Ratgeber, lass uns überlegen, welche
Alternativen haben wir als Gesellschaft.
Und immer wieder Wissenschaft,
die relevant sein soll, also
gesellschaftlichen Bedürfnissen
entsprechen soll, Probleme lösen
helfen soll, muss ich dieser
Frage mehr widmen als bisher.
Damit wir tatsächlich wieder Zeit
aufholen und auch mehr Kohärenz in
dieser Gesellschaft entwickeln können,
damit wir populistischen, demagogischen
Entwicklungen entgegentreten können,
die liberale Demokratien in illiberale
versuchen zu transformieren.
Beispiel, Jeffrey Sachs sagt, in
den USA haben wir ein Kabinett
von Milliardären für Milliardäre.
Dass ausgerechnet in einem der
größten Demokratien der Welt dieser
Transformationsprozess tatsächlich
möglich ist, schon stattfindet, ist ein
Alarmzeichen mit der sozialen Frage, mit
der Ungleichheit von Einkommen, Vermögen
und Einfluss sehr, sehr viel genauer und
letztlich prohibitiver, transformativer,
umzugehen als wir es bisher gewohnt waren.
Also deswegen nochmal das Plädoyer: Lasst
uns Klimapolitik, Ressourcenpolitik,
Empowerment gegen Armutsbekämpfung, neue
Ernährungsstile immer verbinden mit der
Frage, wer finanziert, wer verursacht
und wie können wir das, was ich vorhin
genannt habe, als "whatever it takes",
tatsächlich diesen großen Sprung, auch mit
Hilfe des Kapitals, was ja zur Verfügung
steht, nur in falsche Kanäle, in falsche
Investitionsfelder bisher investiert wird,
wie können wir für die gesellschaftliche
positive Entwicklung und das, was wir
Wohlergehensgesellschaft nennen im
Club of Rome tatsächlich mobilisieren.
Diese Wendesituation, diese
Transformationssituation, diese
Herausforderungen ich weiß nicht, wie
es noch alles beschreiben soll, was
ja sehr häufig dann tatsächlich auch
als Folgewirkung des Klimawandels
bezeichnet wird, das sind ja mächtige
Innovationstreiber und jetzt kann
man natürlich sagen, okay, Innovation
ist eben halt nicht nur ein Produkt
oder eine Technologie, sondern es
hat dann wenn man eine breitere
Bedeutung des Innovationsbegriffes
dann nehmen würde, dann schließt es
ja all diese Themen eben wie soziale
Innovation dann eben mit ein, finde ich.
Wobei irgendwann hört es dann auch auf zu
wirken oder eine Bedeutung zu haben, dann
gibt es sicher andere, bessere Begriffe.
Aber darauf läuft es ja im Grunde
hinaus, dass wir an so vielen Stellen
eingreifen dürfen, eingreifen müssen,
uns Gedanken machen dürfen und müssen
eben, wie wir etwas dann weiterbringen
können, verändern und so weiter.
Wenn wir das so angucken, wir haben
angefangen mit der Energiewende,
da haben wir zum Teil auch schon
natürlich von Technologien gesprochen,
Effizienz war ein Riesenthema.
Aber wenn wir jetzt das Buch KlimaGerecht
nehmen, das du jetzt sehr häufig
auch schon angesprochen hast, dann
ist das quasi so ein Wandel auch von
Technologieeffizienzbetrachtung zu einer
viel, viel breiteren gesellschaftlichen
Betrachtung, zu Gerechtigkeit hin auch.
Und was für mich da spannend war, ist,
da gibt es ja so eine Art grundsätzliche
Prämisse, dass man gemeinsam diese
Zukunft nachhaltig gestalten kann.
Also dass es nicht nur ein paar wenige
sind, die das auslösen oder machen,
sondern dass das alle sein können.
Aber dass es eben, und jetzt
kommen wir auch wieder zurück zu
diesen Zukunftsbildern, zu diesen
Visionen, dass es die eben braucht,
um dieses Gemeinsame anzuregen.
Ich brauche Beispiele, die zeigen,
dass es machbar ist, wofür wir reden
und natürlich Fakten, um zu zeigen,
zu beweisen auch, dass es möglich ist.
Da wollen wir doch nochmal auch vielleicht
auf ein Beispiel zurückgreifen, was
in dem Buch selber beschrieben wird.
Wir haben ja diese magische Zahl 400.000
neue Wohnungen, damit endlich genügend
bezahlbarer Wohnraum zur Verfügung steht.
400.000 Wohnungen mag wohl zu treffen,
vielleicht ist es bloß minus 50.000 mehr
oder weniger, aber doch nicht im Neubau.
Also wir haben in unserem Buch gezeigt,
um auch die Suffizienzfrage nochmal
konkret zu machen am Bereich Wohnungen.
Wenn man Umbau, also Wohneinheiten
aufteilen, wenn man Umzug, Tausch von
Wohnungen, wenn man gemeinschaftliche
Wohnprojekte oder im Quartier die
Umnutzung oder die Aufstockung
bestehender Gebäude, Mischnutzung.
Wenn man all das zusammenbringt,
gibt es auch eine durchaus belastbare
Untersuchung die sagt, wir brauchen
dann im Neubau maximal noch 70.000.
Den Rest können wir aus dem
Bestand durch klügeres und du hast
völlig recht gemeinschaftliches,
organisiertes Verhalten und das
meistens auf kommunaler Ebene.
Denn wir wohnen nun mal vor Ort
und nicht im Wolkenkuckucksheim.
Dort kann man die Dinge regeln.
Aber das bedarf der Einsicht,
dass wir damit gigantische
Neubauschäden wieder vermeiden.
Also wir haben ja einen Flächenverbrauch
der widerspricht allen Zielsetzungen
durch Verkehrs- und durch
Gebäudeflächen in Anspruchnahme.
Und wir haben Gebäudebestand, der
schon verbaute Materialien enthält.
Die jetzt nochmal zu addieren mit
Neubauten und wieder zuzugreifen auf
diesen wachsenden Materialverbrauch.
All das macht wenig Sinn.
Unter Experten ist eigentlich völlig
klar: Neubau so wenig wie möglich,
aber natürlich gesellschaftliche
Bedarfe nach finanzierbarem,
akzeptablen Wohnraum zu schaffen.
Aber angepasst an neue Bedürfnisse,
auch an demografische Neuentwicklungen.
Familien sind kleiner geworden,
die Familienbiografien
ändern sich mit dem Alter.
Und das dann gemeinschaftlich
organisiert im Quartier, in der
Kommune, in vielleicht Bürgerräten,
die sich mit sozialen und ökologischen
Wohnverhältnissen vor Ort beschäftigen.
Also mit möglichst viel
Bürgerbeteiligung vor Ort umzusetzen.
Und wahrscheinlich, auch da kommen
wir wieder auf die Finanzierungsfrage
durchaus, Anreize geben,
damit statt Neubau eben diese
Umnutzungsstrategie eingeschlagen wird.
Ob das ausreicht um genügend Dynamik
zu entwickeln in der Transformation
des bestehenden Gebäudebestands hin zu
Klimaneutralität und gleichzeitig zu
bezahlbarem Wohnraum für alle, wird sich
zeigen, aber es ist ein Schritt, der
immer wieder deutlich macht, wir haben
einen Handlungsort, einen Erfahrungsort
in den Kommunen, in den Regionen, der auch
entweder demokratiefördernd ist, weil die
Menschen erkennen, sie können Einfluss
nehmen auf die Entwicklung, unter der
sie in den nächsten Jahren leben werden.
Oder der entmutigend wirkt und
populistischen Verdrehungen Rückenwind
verschafft, ein Resonanzboden, der sehr
stark getrieben wird, jetzt auch was eine
bestimmte Partei angeht durch Lücken in
unserer Sozial- und Verteilungspolitik.
Also Grundbedürfnisse die für einen
großen Teil der Bevölkerung weder
in Ostdeutschland, auch nicht in
Westdeutschland unbefriedigt bleiben.
Führen, wenn Politik sich nicht in
wahrhaftiger Form damit beteiligt
auf allen Ebenen immer dazu, dass
Rattenfänger, die scheinbar einfache
Lösungen haben, dann gewinnen.
Also die imitieren zu wollen, macht keinen
Sinn, aber Alternativen, konkrete, vor
Ort anzubieten und die zu organisieren
und zu unterstützen, auch finanziell, aber
auch von den Wissenschaftsorganisationen
vor Ort, um beispielhafte Experimente
zu fördern, wie zum Beispiel
Wohnungstausch organisiert werden kann.
Das ist wichtig und ist ein
zentraler Baustein, glaube ich
von Verteidigung von Demokratie.
Da sind mir gerade zwei
Themen dazu eingefallen.
Das eine ist natürlich einfache
Lösung, da würde ich gerne
gleich darauf zu sprechen kommen.
Und das andere ist Bürgerbeteiligung.
Also ich habe an verschiedenen von diesen
Verfahren dann auch schon mitgemacht,
eingeladen oder einfach freiwillig.
Das sind dann spannende Prozesse.
Das will ich nicht in Abrede stellen.
Was mir aber auch auffällt in manchen
dieser Zusammenhänge, wird das dann
eher eine Bühne für die Verhinderer.
Also dieses NIMBY kriegt da
eine Plattform dann auch.
Da habe ich dann so ein bisschen
den Eindruck, dass sich jetzt dieses
eigentlich sehr gute Instrument sich
dann quasi, wo man gemeinsam dann
eigentlich über die eigene Vision des
eigenen Quartiers zum Beispiel nachdenken
möchte, sich eben eine Plattform bietet
für die Verhinderer, die eigentlich
dagegen sind und so weiter und so weiter.
Das sind ja nicht alle so
positiv eingestellt auf eine
Veränderung, egal warum auch immer.
Die Gefahr besteht, das will
ich gar nicht bestreiten.
Vor allem, wenn Bürgerbeteiligung
schlecht gemacht wird.
Also... Wenn wir Bürgerräte nach diesem
Zufallsauswahlsystem organisieren,
dann, und da haben wir eine empirische
Studie gemacht in Europa, führt das
zunächst mal zu Beschlüssen, die
deutlich, mehrheitlich, deutlich über das
hinausgehen, was der Bundestag beschließt.
Das heißt, die Wahrnehmung, Bürger
haben immer nur NIMBY, also Not In
My Backyard, Abwehrmechanismen ist,
was gut strukturierte Bürgerräte
angeht, nicht empirisch belegbar.
Was ist ein gut strukturierter Bürgerrat?
Er braucht wissenschaftliche
Unterstützung.
Er braucht vor allen Dingen eine solide
und wirklich wahrhaftige Zieldiskussion.
Wohin wollen wir hin in der
jeweiligen Frage vor Ort?
Zum Beispiel, dass der Wunsch nach
Gemeinschaftlichkeit bei Wohnen, der ist
derart ausgeprägt, dass man sich immer
noch wundert, warum andere mit massiver
Propaganda immer noch Eigenheimentwicklung
auf der grünen Wiese fördern.
Also ich erlebe hier in Wuppertal in
einer wirklich sozial komplizierten
Situation ganz viele Bereiche, wo Menschen
dringend danach suchen, gemeinschaftlich
ihre konkreten Lebensverhältnisse
vor Ort zu organisieren.
Dazu gehört eben
hauptsächlich auch das Wohnen.
Aber es ist wichtig, dass man
diese Prozesse begleitet, dass
man sie ermuntert und dass man
sie auch folgenreich ermuntert.
Das heißt nicht als Alibi-Veranstaltung,
wenn es um Konfliktpotenziale
geht, sondern getrieben durch eine
kommunale Administration, politische
Mehrheit in der Kommune, tatsächlich
nach wünschbaren, mehrheitsfähigen
Alternativen in der Kommune zu suchen.
Vielleicht noch ein Beispiel.
NIMBY ist klassisch bei der
Entwicklung von Windkraft.
Und das klassische Gegenbeispiel,
dass die Beteiligung von
Bürgern an der Finanzierung der
Windkraftanlagen das Gegenteil bewirkt.
Nämlich einen direkten Enthusiasmus
Windkraftpark sicher, möglichst
landschaftschonend wie möglich
vor Ort, um das Landschaftsbild
nicht zu sehr beeinträchtigen.
Aber konfliktfrei
voranzubringen ist Dänemark.
Man muss die Bürger beteiligen damit
sie wissen, welchen Sinn hat es, im
Vergleich zu Hochspannungstrassen oder
Großkraftwerken vor Ort Windkraft zu
nutzen, auch wenn es ein Eingriff in
die Landschaft ist oder Photovoltaik.
Also die konkrete Form, Bürger
mitzunehmen, sie möglichst finanziell
zu beteiligen, sie aber auch zu
motivieren und zu unterstützen indem
man ihre Ziele konkret erfragt und dann
wissenschaftlich mit zu unterstützen, wie
es für die meisten Bürgerräte ja gemacht
wird, ist eine Erfolgsvoraussetzung
vielleicht die entscheidende
damit nicht dieses NIMBY-Motiv
sich kontraproduktiv entwickelt.
Schön, dass du gerade Dänemark ansprichst.
Wir haben im englischen Podcast
auch schon ein Gespräch mit
dem Leiter der gesprochen.
Und der hat solche Sachen
dann natürlich auch erzählt.
Er macht da weltweite auch Beratungen
und Workshops eben in solchen Kontext.
Wir haben den auch dort besucht und
da war das dann einfach klar, wenn
man auf so einer kleinen Insel ein
paar Leute hat und viele Windräder,
dann geht das schnell nicht zusammen,
wenn man sie nicht alle mitnimmt.
Also ich werde den Link dann zu diesem
Podcast, zu diesem Gespräch dann auch
noch in den Shownotes unterbringen.
Du hast gerade das Thema Wohnung
angesprochen als etwas, was…
große Auswirkungen haben kann.
Und der alte Weg wäre ja jetzt zu
sagen und ich glaube, das hat auch
damals niemand gesagt, es müssen
400.000 Wohnungen wirklich neu gebaut
werden, sondern sie müssen halt einfach
entstehen, auf welcher Basis auch immer.
Ja, aber wahrgenommen
worden ist es als Neubau.
Jetzt hast du gesagt, also das
ist ja aber trotzdem in gewisser
Weise ein altes Denken, wenn
wir sagen, es muss Neubau sein.
Ein neues Denken wäre an dieser Stelle
zu sagen, wie du die Beispiele die du
angebracht hast, hier was zu konvertieren,
da was zu verkleinern, da aufzustocken,
zu verdichten und all diese Dinge.
Das ist halt jetzt nur nicht so einfach.
Also es ist nicht einfach hier
grüne Wiese, wir machen 400.000
Wohnungen, bumm ist einfach,
ja, auch einfach verständlich.
Und das andere ist eine viel,
viel, viel, viel, vielzahl von
Dingen, die eben zu tun sind, um
dann das gleiche Ziel zu erreichen.
Jetzt brauche ich da natürlich extrem viel
Buy-in am Ende auch noch, aber vorher?
Sehr viel Kreativität, um darauf zu
kommen, um zu beweisen, dass es so ist.
Sehr viel Arbeit natürlich, auch
wissenschaftliche Arbeit und sehr
viele Kommunikationsarbeit, weil
das spricht jetzt zum Beispiel
ein bisschen dagegen, dass ich ja
eigentlich mein Eigenheim haben möchte
mit dem Rasen außenrum und so weiter.
Wir Schwaben, wir brauchen, wir
müssen ja ums Haus rumgehen.
Ja das ist ja wichtig.
Also das heißt, da ist einiges
an Arbeit zu machen dann.
Da kommen wir dann wieder in
diesen Bereich machbare Lösungen,
machbare Politik eben rein.
Und das möchte ich jetzt eigentlich gar
nicht mehr so weit vertiefen, aber mir ist
eben gerade aufgefallen, es gibt eben eine
alte Art zu denken und eine bessere, eine
neue Art oder eine zukünftige Art dann
mit denselben Problemen umgehen zu können,
die aber dann sehr viel komplexer ist.
Zweifellos.
Ich bin weit entfernt davon zu
behaupten dass was ich und andere
in den Büchern beschreibe, leicht in
dem Sinne, das geschieht morgen und
wir brauchen uns wenig anzustrengen,
auf keiner Ebene, damit es geschieht.
Nein, es ist eine Anstrengung.
Ich bin aber und meine tiefe Überzeugung
ist, viele Leute in sehr unterschiedlichen
Rollen strengen sich enorm an.
Dort im Sportbereich, in
Vereinen, Lebensformen zu
finden, die viel Kraft kosten.
Sie müssen nur auf gesellschaftlichen
Bedürfnissen aufsetzen und sie müssen
da, wo erkennbar Defizite da sind,
politisch unterstützt werden, damit
sie in die richtige Richtung gehen.
Dein Beispiel ums Haus rumgehen.
Also ich wohne in einer
Reihenhaussiedlung mit vier Häusern.
Das war mal ein Pilotprojekt
von jungen Architekten.
Wir gehen immer ums Haus rum.
Wir brauchen aber keinen eigenen Garten.
Aber wir haben, wenn ich jetzt bei
dem schönen Wetter draußen auf der
Terrasse sitze laufen permanent die
Nachbarn und ihre Kinder an mir vorbei.
Es ist wunderbar.
Wenn ich in meinem Eigenheim sitzen
würde mit dem Zaun außen rum, wo
bleibt denn die Kommunikation?
Wo bleibt das Gemeinschaftliche,
um das Haus gehen, auch mal
der Austausch mit anderen?
Also es gibt Lebensformen, die
muss man neu entdecken, zweifellos.
Aber ich glaube, wenn wir uns anschauen,
was es an schon neuen Wohn- und
Lebensmodellen gibt, wo die jeweilige
biografische Entwicklung älter
werden, Kinder gehen aus dem
Haus und all das mitgedacht
wird, gibt es genügend Beispiele,
dass es mit einiger Anstrengung,
mit Unterstützung machbar ist.
Die Frage ist nur, teilen
wir die gleichen Ziele?
Sind wir einverstanden?
Haben wir uns vorher
verständigt, wohin wir wollen?
Und das setzt immer ein Stück
Basisdemokratie voraus, die tatsächlich
alle Stimmen hört und dann aber
auch gehört werden muss, wenn es zu
Schlussfassungen kommt von denen,
die dann auch mit materieller
Unterstützung oder wissenschaftlicher
Unterstützung dazu beitragen
müssen, dass es tatsächlich gelingt.
Haben wir diese Basisdemokratie, von der
du gerade sprichst nicht in Deutschland?
Ja wir sind weit davon entfernt, wirklich.
Wir haben, glaube ich, leider in vielen
Ländern, nicht nur in Deutschland,
die Vorstellung, Politik ist ein
Dienstleistungsbetrieb, dem gebe ich alle
vier Jahre meine Stimme und dann soll
der gefälligst das machen, was ich will.
Wobei immer verkannt wird, es gibt
82 Millionen, die teilweise sehr
unterschiedliche Vorstellungen
haben, was politisch gemacht wird.
Handlungsräume, Selbstwirksamkeit
in Politik machen zu erfahren,
ist sehr, sehr selten.
Und ich kann nur dafür plädieren,
wirklich eine Aufbruchstimmung zu
schaffen, Bürgerräte zu verallgemeinern.
Vielleicht brauchen wir auch noch
mehr Organisationsformen wie etwa
die damalige Kohlekommission,
wenn es um größere Kontexte geht.
Die Kohlekommission hatte ja, wenn man
so will, ein Ergebnis, was immerhin
zum Ausstieg aus der Kohle, wenn
auch sehr spät in Deutschland und
Beschlussfassung darüber geführt hat.
Aber sie hatte eine Form von
Zusammensetzung, von Stakeholdern,
also Menschen, die Interesse haben an
dieser Kohlefrage in der Lausitz oder im
Rheinland, die durchaus vorbildlich ist.
Ich kann mir auch sehr gut vorstellen,
dass man betriebliche Mitbestimmung bei
den Gewerkschaften heute, angesichts
der Politkrise, neu definiert als
überbetriebliche Mitbestimmung,
wo unbedingt mit Unterstützung von
Wissenschaft, aber Unternehmen,
Gewerkschaftler, Umweltverbände,
vielleicht auch Kirchen mitbeteiligt
sind an Transformationsplänen.
Also etwa die Einrichtung von Reden
sozial-ökologischer Transformation
auf regionaler Ebene, die zunächst
Empfehlungscharakter haben.
Und man kann sich ja vorstellen, dass die
Legitimation von parlamentarischer Politik
natürlich auch ein Stück davon abhängt,
dass solche Formen der basisdemokratischen
Meinungsbildung wahrgenommen werden.
Also sie brauchen nicht den
Parlamentarismus in Frage stellen,
aber sie könnten ihn mit Leben
füllen, mit Leben von unten und vor
allen Dingen immer mit dem Ausgleich
von unterschiedlichen Interessen.
Und immer meine Position
natürlich als Wissenschaftler: mit
wissenschaftlicher Unterstützung,
damit wir nicht ins Blaue reinreden
sondern uns über Ziele und Mittel auf
wissenschaftlicher Basis verständigen.
Also um deine Frage zu beantworten:
basisdemokratische Elemente könnten enorm
viel mehr aufgebaut werden, nicht zuletzt
in der Form von Wirtschaftsdemokratie.
Es gibt ja keinen Raum, der so
demokratiefrei ist wie ein Unternehmen.
Es sei denn, man hat einen
aufgeschlossenen Chef oder
Unternehmerfamilie, die sagt,
ich will genau das, weil das die
Kreativität und das Mitdenken
meiner Beschäftigten fördert.
Und deswegen nehme ich Meinungsbildung
im Unternehmen sehr ernst.
Also die Formen institutionalisierter
Mitbestimmung über
Betriebsverfassungsgesetz oder
Montan-Mitbestimmung sind lobenswert,
aber unbedingt ausbaufähig.
Wir sind weit davon entfernt
in Unternehmen so etwas wie
wirtschaftsdemokratische
Prozesse voranzubringen.
Auch ein Teil von Basisdemokratie.
Dann allerdings natürlich in einer
Form, dass sie die Unternehmenssubstanz,
die Betriebswirtschaftlichkeit, die
Wirtschaftlichkeit von Unternehmen
nicht in Frage stellt, aber durchaus
mit mehr Einfluss auf die Frage, was
wird wie und mit welchen Konsequenzen
für Umwelt und Mensch produziert.
Da steckt viel gemeinsam
gestalten, gemeinsam anpacken drin.
Zweifellos.
Und viel Sinnstoff.
Auch das.
Ja, genau.
Worauf ich aber auch hinaus will, ist...
Und ich finde das auch auffallend, du
selbst praktizierst dieses gemeinsam
Gestalten und Anpacken ja auch in
deiner Tätigkeit, bei den Büchern,
bei den Studien und so weiter.
In vielen Fällen, du hast vorhin von
einer Liste von 250 Einträgen in der
Literaturliste gesprochen, Kannst du
abschätzen, mit wie vielen Menschen
du das zusammengeschrieben hast?
Also Hunderte.
Nicht jetzt konkret schreiben,
aber die Einfluss darauf hatten.
Wir haben ja das wirklich als
Wissenschaftler… bezahlte Wissenschaftler,
gut bezahlte Wissenschaftler, das
ist ein enormes Privileg, auch viel
international unterwegs zu sein.
Meine ganze Effizienzvorstellung
stammt im Grunde von Amory Lovins.
Wir haben ihn besucht in den
Rocky Mountains und da war
Dieter Seifried noch mit dabei.
Und waren begeistert einfach von
den Ideen, Least-Cost-Planning,
Ressourceneffizienz,
Demand-Side-Management, Energieeffizienz
als erste Energy-Efficiency-First
nach vorne zu bringen.
Also, und um Amory Lovins war
ein ganzes Netzwerk von wirklich
hochkarätigen Wissenschaftlern,
wo sich auch freundschaftliche
Verhältnisse entwickelt haben.
Ich habe mit Amory zusammen ein Buch
geschrieben und vieles im Inland basiert
auf der Erbschaft, geistigen Erbschaft
dessen was Öko-Institut in seiner langen
Geschichte geschrieben und gedacht hat.
Und jetzt in den letzten 30 Jahren
sehr stark auch beeinflusst durch
Freunde und Kollegen am Institut.
Dass man mit 83 Jahren noch...
toleriert wird, am Institut arbeiten
zu können und zu dürfen, hängt
auch damit zusammen, dass es ein
gegenseitiges Nehmen und Geben ist.
Ich versuche dem Institut sehr konkret
auch durch Projekte und Aufträge
viel von dem zurückzugeben, was ich
von ihm empfangen habe und umgekehrt
gibt es Teams und Freundschaften,
die mich darin bestärken, auf dem Weg
weiterzugeben, auf dem ich bisher war.
Und vor allen Dingen auch viele
neue Ideen aufzunehmen, auf die ich
allein überhaupt nie gekommen wäre.
Also von daher bin ich hoffnungsvoll,
dass das noch eine Weile funktioniert.
Vor allen Dingen, dass ich noch mit
jungen WissenschaftlerInnen möglichst
viel gemeinsame Bücher und Publikationen,
Aktivitäten, auch Unterstützung in
ihren Studienabschlüssen unternehmen
kann, damit sie die Ideen einfach
weitertragen und auch weiterentwickeln.
Aber ich gebe zu, dass es
hochprivilegiert und das zu
verallgemeinern wäre fahrlässig.
Aber jeder muss in seiner Rolle
tun und versuchen das Maximum dazu
beizutragen, dass die Dinge tatsächlich
sich so bessern und entwickeln.
Du hast gerade einen wichtigen
Treiber für dich angesprochen.
Etwas was zu tun, was in seinen eigenen
Möglichkeiten liegt, um etwas Gutes
zu tun, etwas Gutes zu erreichen.
Das hast du in deiner Arbeit,
damit hast du dich in deiner Arbeit
beschäftigt wie etwas sein könnte.
Du machst Vorschläge, wie es sein könnte,
wie es sein müsste, damit es gut wird.
Und du weißt ja auch, für den
Podcast ist es wichtig, vom
Zuhören ins Machen zu kommen.
Und du hast zwar vorhin schon mal
ein bisschen davon gesprochen,
aber du hast eben gesagt, es geht
darum, Visionen gemeinsame Visionen,
gemeinsame Zukunftsbilder zu entwickeln.
Und jetzt kommt die einfache
Frage: was sind denn so deiner
Ansicht nach drei wichtige Tipps
wie man zu solchen Visionen, zu
solchen Zukunftsbildern kommt?
Die etwas anregen können, einen
positiven Impact schaffen können, die
Inputs sind dann für gemeinsame soziale
Prozesse, demokratische Prozesse.
Was wären dann so Dinge, um das zum
Beispiel anzuregen oder wie kommt
man einfacher dann zu diesen Bildern?
Es ist fast unmöglich, darauf
eine generelle Antwort zu geben.
Fangen wir mal bei jungen Menschen an.
In der Schule, Schools for Future,
mit allen Schülern, möglichst
vielen Schülern, auch mit Lehrern,
auch mit der Elternschaft oder
mit der kommunalen Administration
voranzubringen, ist ein unglaubliches
Erlebnis von Selbstwirksamkeit.
Wir haben drei Schulen, vier Schulen
in Nordrhein-Westfalen mit Solar- und
Effizienztechnologie unter Finanzierung
durch die Bürger, durch die Eltern
und wesentlicher Beteiligung durch
die Schüler und Lehrer umgesetzt.
Und das war ein Erlebnis von
Selbstwirksamkeit, was enorm, glaube
ich, diejenigen, die es gemacht haben,
motiviert hat, in irgendeiner Form
beruflich oder später dabei mitzumachen.
Wir haben das dann später
verallgemeinert in Schools for Future.
Da gibt es auch schöne Publikationen zu.
Also Schüler haben, und Lehrer, immer was
Ausbildung und Umgang mit jungen Menschen
angeht, viele, viele Ansatzpunkte.
Nimm Vereine.
Wir haben in einem Schwimmbad, wo
ich versuche, gegen das Verfallsdatum
anzukämpfen, jeden Morgen mit 1000
Meter schwimmen, gemeinsam eine
Solaranlage und Wärmepumpen installiert.
Das war ein Prozess, der war langsam,
mühsam, hat sehr viel Geld gekostet,
aber wird jetzt von einem Trägerverein,
der hat eine lange Geschichte, 1500
Mitglieder, sehr, sehr wohlwollend und
mit großer Begeisterung wahrgenommen.
Also in Vereinen anzustoßen, was für
die Umwelt, aber durchaus für den Erhalt
auch dieser Freizeiteinrichtungen zu tun.
Oder Ernährungsrat.
Wir haben in Wuppertal einen
Ernährungsrat, wo sehr viele
Initiativen zusammenlaufen.
Meine Frau zum Beispiel hat eine eigene
kleine Parzelle gemietet mit 70, 80
anderen Bewohnern und Enthusiasten
und Aktivistinnen aus Wuppertal, um
mit einem größeren Bauernhof eine
eigene Ernährungsbasis zu schaffen.
Und solidarische Landwirtschaft und
das dann auch einzubringen in einen
Ernährungsrat vor Ort, der sich
zum Beispiel mit der Frage bessere
Kantinen, Ernährung oder freies Essen
auch an Schulen, für die, die es
sich eigentlich nicht leisten können.
Also Ernährung als ein zentraler
Motivator, der uns alle betrifft, der
Fragen der gesunden Haltung von Erde
und Menschen unmittelbar tangiert,
in konkrete Zusammenhänge zu bringen.
Oder einen Reparaturbetrieb aufzubauen,
wo man sich hauptsächlich damit
beschäftigt, eh man wegwirft, erstmal
zu überlegen: Wie können wir mit
Reparaturen, weiße Ware, Fahrräder,
was auch immer, langlebige Produkte,
möglichst lange im Kreislauf führen, also
Repair-Cafés zu organisieren, mitzumachen.
Das sind alles Beispiele die
leben schon längst irgendwo.
Es dann wirklich anzupassen an die
konkreten Lebens- und Arbeits- und
Berufsverhältnisse ist eine andere Frage.
Aber wie gesagt, die lässt sich
nicht allgemein beantworten.
Wir haben eine Studie gemacht, die
heißt Wirtschaftsförderung 4.0.
Mit einer riesen Verästelung
von Aktivitäten, die vor Ort
längst stattfinden, auf sehr
unterschiedlichen Niveau.
Bis hin zu Regionalwährungen und anderen
Finanzierungs- und Austauschformen
vor Ort, die auch alle schon irgendwo
gelebt werden und die Beispiele dafür
bilden, was man in seiner jeweils
konkreten Lebenslage, Berufsexpertise
oder Motivation tun kann vor Ort.
Also es mangelt nicht an Anregung,
sie aber in der gezielten Form
auch immer wieder vorzuschlagen,
in die Bildungseinrichtungen
einzubringen, in die Kommunalpolitik
vor allen Dingen zu überführen,
zu ermutigen durch die kommunalen
Politiker, das ist ein zentraler
Hebel, um die Dinge voranzubringen.
Und dann natürlich auch dafür zu sorgen,
dass andere von diesen Beispielen
erfahren und davon lernen können.
Absolut, ist in der Tat, dann wirklich
das skalierbar zu machen, für andere
verständlich zu vermitteln und da, wo
es möglich ist, direkt Patenschaft zu
übernehmen oder Kooperationsformen, damit
es an anderer Stelle angepasst an die
jeweiligen Bedingungen weitergetrieben
wird, ist ein enorm wichtiger Hebel.
An dem mangelt es eben auch, weil
Ressourcen dafür und durchaus
Ermutigung, Finanzierung über
Projektende hinaus manchmal zentral
ist, um diesen Meinungsaustausch,
diesen Informationsaustausch
wirklich am Leben zu halten.
Bevor
wir zum Ende kommen, würde mich deine
Meinung interessieren zu einer Idee,
die ich vor einiger Zeit mal hatte.
Und zwar betrifft es das
Kreislauf Kreislauf Wirtschaft,
das Thema voranzutreiben.
Und zwar habe ich mich gefragt, ob es
was bringen würde, wenn man Rohstoffe
nicht kauft, um sie dann zum Beispiel
zu verarbeiten und zu formen und so
weiter, sondern wenn man als zum Beispiel
Unternehmen die Rohstoffe in Erbpracht
bekommt oder least oder mietet oder was
immer auch da der richtige Begriff wäre.
Das heißt also, es gäbe keinen einmaliger
Kauf, sondern man würde eine regelmäßige
Miete zum Beispiel bezahlen oder eine
Erbpracht von sagen wir mal 99 Jahre
wie bei Hongkong oder Grundstücken
und würde so den Wert eigentlich von
jedem Rohstoff erhalten langfristig.
Die Idee gibt es produktförmig gedacht,
natürlich schon sehr vielfältig.
Nutzen statt Besitzen, das Stichwort.
Wie weit man die runterbuchstabieren kann
auf einzelne Stoffe und Inhaltsstoffe bei
den Materialien, da bin ich überfragt.
Aber wichtig ist bei langlebigen
Produkten tatsächlich, und das gibt
es in vielen Anwendungsformen, die
Wiederverwendbarkeit, das Refurbishment,
also das Aufarbeiten, das Leihen, das
Teilen vielfältig wirklich voranzubringen.
Also nehmen wir mal Beispiele.
Den Rasenmäher braucht man selten.
Den kann man natürlich wie viele
andere Produkte, die selten in einem
Haushalt in Anspruch genommen wird, auf
Leihbasis voranbringen, wenn man von
Anfang an, beim Design von Produkten auf
Reparierbarkeit auf Wiederverwendbarkeit
der Materialien achtet.
Vielleicht sogar, wenn der digitale
Materialpass jetzt Standard wird, sodass
auch immer klar wird, welche Inhaltsstoffe
hat eigentlich so ein langlebiges Produkt.
Dann kommt man der Idee, die du eben
formuliert hast, schon deutlich näher.
Weil auf Produktbasis ist häufig
völlig unklar, welche Materialien
sitzen in diesem Produkt, was nun
leihweise an andere gegeben wird.
Und welche sollte man am Produktende
unbedingt rezyklieren, dann könnte man
sich vorstellen, dass man sozusagen
die besonders kritischen Mineralien,
Metalle, die verbaut worden sind oder
auch diejenigen, die den höheren Wert
haben, tatsächlich in der anderen
Form bewertet als das Gesamtprodukt.
Also im Moment wäre ich schon sehr
froh wenn dieses Prinzip Leihen statt
Besitzen, im Grunde Leasingmodell was
ja üblich ist, durchaus in der Industrie
bei Produktionsmitteln, wenn man das auf
langlebige Konsumgüter mehr übertragen
würde und wenn man vor allen Dingen
von Anfang an beim Design der Produkte
darauf achtet, dass die Reparierbarkeit
auch die zur Verfügungstellung von
Reparaturmitteln, Reparatur teilen und
dass selber manuelle Reparieren mitgedacht
wird, damit die Dinge im Kreislauf geführt
werden, damit, wenn solche Dinge sich
sehr viel mehr verallgemeinern würden.
Übrigens in Schweden, ich war acht
Jahre lang in einem Projekt von einem
großen, ja, Konglomerat aller drei
Universitäten, die führenden Universitäten
in Schweden, aber auch von vielen
Unternehmen, das nannte sich Resource
Efficient and Effective Solutions.
Und eine Universität, vor allen Dingen
Lund in Schweden, hat sich hauptsächlich
mit diesem Teilen statt Besitzen, Leihen
statt Besitzen, also Geschäftsmodellen
beschäftigt, wo das dann schon auch
von den großen Unternehmen, die an dem
Projekt beteiligt waren, in sehr vielen
vielfältigen Formen umgesetzt worden ist.
Also teilweise sind da andere
Länder auch weiter als wir.
Und als Teil der Kreislaufwirtschaft finde
ich den Grundgedanken, den du geäußert
hast, extrem wichtig, weil man muss in der
Tat nicht alles, was man nutzt, besitzen.
Wenn das gemeinschaftliche
Herstellen und das Vordenken über
das Produktlebensende und seine
Nutzungsdauer mit einbezogen wird in
die Rahmenbedingungen, die Förderung
von einem Design for Circularity,
so könnte man das nennen, also ein
Design, was kreislaufwirtschaftlich von
Anfang an mitdenkt, was geschieht am
Produktende und das Produktende möglichst
lange rauszuzögern durch Leihsysteme.
Vielen Dank für die Einschätzung.
Peter, das war jetzt ein sehr langes
Gespräch und worüber ich wirklich froh
bin, ist einen Einblick in diese, ich
sage mal, Denkweise, Betrachtungsweise
deiner Arbeit und auch der Arbeit
der vielen Menschen, mit denen du
zusammenarbeitest, bekommen zu haben.
Dieses, so ein Gefühl auch dafür
zu bekommen, wie man mit so großen
Themen, auch sehr komplexen Themen
natürlich, dann umgehen kann.
Wenn man es vielleicht, wie soll
ich sagen, gemeinschaftlich angeht,
wissenschaftlich methodisch gehört
ja mit dazu, aber eben auch auf
der anderen Seite mutig, kreativ.
Mit kreativ meine ich nicht, dass man
einfach nur was erfindet, sondern dass
man halt dann auch auf etwas kommt,
was weit ab des bisher Üblichen ist.
Und das fand ich jetzt wirklich spannend.
Also vielen Dank für diesen Einblick,
den du uns da heute gegeben hast.
Und auch nochmal vielen Dank, dass
du mit dabei warst heute im Podcast.
Du, auch vielen Dank für deine Fragen
und auch Geduld so lange zuzuhören.
Das war der Smart Innovation Podcast.
Er wurde mit einem interessierten
Publikum live aufgenommen.
Vielen Dank fürs Dabeisein und Zuhören.
Noch kein Abonnent?
Die Show ist überall zu
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Weitere Informationen sind
bei klausreichert.de/podcast
Dort gibt es auch eine Übersicht
der nächsten Live-Aufnahme Termine.
Ich bin Klaus Reichert und das
war der Smart Innovation Podcast.